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Intui­ti­ves Essen: Die 10 Prin­zi­pi­en

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Was ist intui­ti­ves Essen?

Intui­ti­ves Essen ist ein Kon­zept, das erst­mals 1995 von den Ernäh­rungs­wis­sen­schaft­le­rin­nen Ely­se Resch und Eve­lyn Tri­bo­le ent­wi­ckelt wur­de. Sie ver­öf­fent­lich­ten ein Buch zu dem The­ma (Deut­scher Titel: „Intui­tiv Abneh­men: Zurück zu natür­li­chem Ess­ver­hal­ten“) und es gibt auch eine Web­site, auf der man sich alles rund um das The­ma, die bei­den Autorin­nen und ihre wei­te­ren Bücher, die sich eben­falls damit befas­sen, anschau­en kann.

Wir schil­dern dir in die­sem Bei­trag die Kern­idee des intui­ti­ven Essens sowie die 10 Prin­zi­pi­en, die nach Resch und Tri­bo­le dazu­ge­hö­ren, wenn man die­se Ernäh­rungs­wei­se (oder eher die­sen Lebens­stil) befol­gen möch­te.

Intui­ti­ves Essen ist eine Her­an­ge­hens­wei­se an Ernäh­rung, bei der es dar­um geht, auf sei­nen Kör­per zu hören und ihm die Nah­rung zu geben, die er sich wünscht und die ihm gut­tut. Das klingt gar nicht mal so kom­pli­ziert, doch die aller­meis­ten von uns haben es ver­lernt, auf unse­ren Kör­per zu hören.

Unse­re nega­ti­ve Bezie­hung zu Essen

Wir leben in einer Welt vol­ler Diä­ten, dem Ver­glei­chen mit ande­ren und dem Drang abzu­neh­men. Wir haben als Kin­der gelernt, dass wir alles auf unse­ren Tel­lern auf­es­sen müs­sen oder gucken uns von unse­ren Eltern, unse­rem sozia­len Umfeld oder den Medi­en ab, was für Lebens­mit­tel man sich ver­bie­ten oder als „gut“/„gesund“ oder „schlecht“/„ungesund“ bezeich­nen soll­te. All dies führt oft­mals zu einer nega­ti­ven Bezie­hung zu Essen.

Wir machen uns dafür fer­tig, wenn wir unge­plant einen Donut essen und grei­fen dann zu noch mehr Süßig­kei­ten und „ver­bo­te­nem“ Essen, weil wir ja eh schon „geschei­tert“ sind – auch wenn wir das Essen viel­leicht eigent­lich gar nicht wol­len und uns danach nur eklig und unzu­frie­den füh­len. Wir zwin­gen uns, Sport zu machen, um uns etwas Piz­za zu „ver­die­nen“ – oder wir bestra­fen uns danach mit Sport oder dadurch, dass wir die nächs­ten 3 Tage nur faden Salat essen, der uns eigent­lich nicht sät­tigt. Schlech­tes Gewis­sen und Reue gehö­ren in unse­rer Welt zum Essen dazu – mal mehr, mal weni­ger. Im schlimms­ten Fall ent­wi­ckelt man eine Ess­stö­rung, doch auch wenn es nicht bei jedem ganz so aus­ge­prägt ist, haben doch vie­le von uns eine kom­pli­zier­te Bezie­hung zu Essen – und dabei muss sie gar nicht so kom­pli­ziert sein.

Natür­lich gibt es in der heu­ti­gen Welt auch einen Über­fluss an „unge­sun­den“ Optio­nen, bil­li­gem Fast Food und stark ver­ar­bei­te­ten Con­ve­ni­ence-Pro­duk­ten, die es einem viel­leicht schwer machen kön­nen, sich immer für das „Rich­ti­ge“ zu ent­schei­den, doch das Kon­zept des intui­ti­ven Essens sieht das Pro­blem eher dar­in, dass wir es ver­lernt haben, auf unse­re Intui­ti­on und unser Bauch­ge­fühl zu ver­trau­en – dass wir es ver­lernt haben, dar­auf zu ver­trau­en, dass wir die rich­ti­gen Ent­schei­dun­gen für unse­re Gesund­heit tref­fen, ohne dabei nur auf Kalo­rien oder sowas zu ach­ten.

Denk mal dar­über nach, wie Babys mit Essen umge­hen. Sie wei­nen, wenn sie Hun­ger haben und man kann sie nicht zwin­gen zu essen, wenn sie kei­nen haben. Das spricht dafür, dass wir die­ses Bewusst­sein dafür, was unser Kör­per braucht, eigent­lich schon immer hat­ten – aber es durch unser Umfeld und unse­re Gesell­schaft ver­lo­ren haben. Die gute Nach­richt ist, dass wir es wie­der erler­nen kön­nen.

Was sind die Grund­ideen des intui­ti­ven Essens?

Bei die­ser Ernäh­rungs­wei­se wird vor allem auf den Kör­per und die Hun­ger- sowie Sät­ti­gungs­si­gna­le gehört. Es geht dar­um, sich sowohl kör­per­lich als auch men­tal zufrie­den zu füh­len – und nicht nur eine bestimm­te Klei­der­grö­ße zu tra­gen.

Beim intui­ti­ven Essen sind alle Lebens­mit­tel erlaubt. Und wenn du dir jetzt denkst, „Oh Gott, das kann nie­mals funk­tio­nie­ren, dann wür­de ich ja nur noch fet­ti­ges Fast Food und Süß­kram essen und garan­tiert zuneh­men“, dann lies dir doch erst­mal den Rest die­ses Bei­trags durch und über­le­ge es dir am Ende noch­mal!

In dem Sin­ne stei­gen wir dann auch gleich mal in die 10 Prin­zi­pi­en ein, die laut nach Resch und Tri­bo­le zum intui­ti­ven Essen dazu­ge­hö­ren. Wir schil­dern sie kurz und erläu­tern dazu noch, wie du ver­su­chen kannst, sie umzu­set­zen, bis sie irgend­wann für dich zur Nor­ma­li­tät wer­den.

Die 10 Prin­zi­pi­en des intui­ti­ven Essens

1. Die Diät­ment­a­li­tät able­gen

Diä­ten sind fast immer mit fal­scher Hoff­nung, Ent­täu­schung und Schuld­ge­füh­len ver­bun­den, weil sie (lang­fris­tig) nicht funk­tio­nie­ren und ein­fach zu restrik­tiv sind, um nach­hal­tig zu sein. Um intui­tiv zu essen, brau­chen wir kei­ne Diät, kei­ne strik­ten Regeln und kei­ne Ver­bo­te. 

Ver­su­che, dei­ne Gedan­ken rund um das The­ma Essen bewusst wahr­zu­neh­men und sol­che, die einer Diät­ment­a­li­tät ent­spre­chen (bspw. „Ich darf das nicht essen“, „Ich darf das nur essen, wenn ich Sport mache“, „Da sind zu vie­le Kalo­rien drin“ usw.) bewusst zu hin­ter­fra­gen und dir abzu­ge­wöh­nen.

2. Auf Hun­ger­si­gna­le ach­ten

Wenn du Hun­ger hast, ist es sinn­voll, etwas zu essen – egal, was du an dem Tag schon geges­sen hast oder wie lan­ge oder nicht lan­ge es her sein mag. Hun­ger exis­tiert nicht umsonst – der Kör­per sen­det Signa­le, weil er Nah­rung braucht, und die­se zu igno­rie­ren ist unna­tür­lich.

Zu sol­chen Signa­len gehö­ren neben dem typi­schen Magen­knur­ren manch­mal auch so etwas wie Kopf­schmer­zen, Reiz­bar­keit, Zit­tern, Müdig­keit oder ver­min­der­te Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit – ler­ne, wie Hun­ger sich indi­vi­du­ell bei dir äußert und igno­rie­re ihn nicht! Das führt nur dazu, dass du dich nicht gut fühlst und sogar ver­stärk­tes Ver­lan­gen nach bspw. fet­ti­gem oder zucker­hal­ti­gen Essen verspürst…und dann eher zu viel isst, weil dein Kör­per sozu­sa­gen in den Über­le­bens­mo­dus geht. Durch Diä­ten ler­nen wir oft, Hun­ger­si­gna­le zu unter­drü­cken, doch das musst du nicht und kannst es ändern!

3. Mit Essen Frie­den schlie­ßen

Ver­su­che, damit auf­zu­hö­ren, Essen als „gut“ oder „schlecht“ zu beti­teln oder dir bestimm­te Lebens­mit­tel zu ver­bie­ten – das führt eher dazu, dass du öfter an sie denkst und einen stär­ke­ren Wunsch danach hast! Das kann dann bspw. zu Bin­ge-Essen füh­ren.

Erlau­be dir lie­ber ein­fach von Anfang an alles. Du darfst das essen, was du willst – du ach­test dabei bewusst auf den Geschmack und das Gefühl, das es dir gibt, und lernst dadurch nach und nach, was dir gut­tut und wor­auf du Lust hast. Viel­leicht merkst du, dass du gar nicht mehr so oft das Ver­lan­gen nach sehr zucker­hal­ti­gem oder fet­ti­gem Essen hast – weil es kei­ne Macht mehr über dich hat. Aber natür­lich darfst du auch so etwas mal essen, wenn du wirk­lich Lust drauf hast! Nichts ist ver­bo­ten. Schen­ke dei­ner Intui­ti­on Ver­trau­en, dass sie dich rich­tig näh­ren will – und nicht nur dei­nen Kör­per, son­dern auch dei­ne See­le.

4. Die „Essens-Poli­zei“ her­aus­for­dern

Mit „Essens-Poli­zei“ sind die Gedan­ken gemeint, die dir bzgl. bestimm­tem Essen sagen, dass du nun ein gutes oder schlech­tes Gewis­sen haben soll­test. Sie sind sowas wie eine Ver­si­on des inne­ren Kri­ti­kers, die sich nur auf Essen bezieht, und sie ori­en­tie­ren sich an ver­in­ner­lich­ten Gedan­ken und gesell­schaft­li­chen Vor­stel­lun­gen von Ernäh­rung, die nicht ziel­füh­rend sind und die du able­gen möch­test, wenn du ler­nen willst, intui­tiv zu essen.

Beob­ach­te dei­ne Gedan­ken und erken­ne es, wenn die Essens-Poli­zei mit dir redet. Hin­ter­fra­ge ihre Aus­sa­gen und sag ihnen ruhig „Nein – ich höre nicht auf euch!“ Dadurch kannst du Kon­trol­le zurück­ge­win­nen und dein Essen ins­ge­samt viel mehr genie­ßen, egal was es ist. Das hilft auch beim Frie­den schlie­ßen.

5. Auf den Zufrie­den­heits-Fak­tor ach­ten 

Iss lang­sam und acht­sam, lege dei­nen Fokus auf das Essen, genie­ße es wirk­lich und bemer­ke zwi­schen­durch immer mal wie­der, wie du dich fühlst und ob es dir gut schmeckt. Hast du dein Essen genos­sen und wirk­lich wahr­ge­nom­men, fällt es dir auch ein­fa­cher zu erken­nen, wann du genug geges­sen hast.

Es spielt dabei näm­lich nicht nur das kör­per­li­che Emp­fin­den mit rein – denn wenn du zwar satt bist, aber die Mahl­zeit trotz­dem unbe­frie­di­gend war (viel­leicht, weil sie als „Beloh­nung“ oder „Stra­fe“ betrach­tet wor­den ist oder du kom­plett abge­lenkt warst), wirst du viel­leicht trotz­dem mehr essen und es im Nach­hin­ein bereu­en. Lass dein Essen statt­des­sen jedes Mal zu einem Genuss wer­den und sei für es dank­bar – das kann Wun­der bewir­ken!

6. Auf Sät­ti­gungs­si­gna­le ach­ten

Genau­so wie du dei­ne Hun­ger­si­gna­le beach­ten soll­test, soll­test du auch dei­nen Sät­ti­gungs­si­gna­len Auf­merk­sam­keit schen­ken! Zwin­ge dich z. B. nicht, dei­nen Tel­ler leer zu essen, wenn du eigent­lich schon längst satt bist. Fra­ge dich zwi­schen­durch, wie du dich fühlst und wie dein Sät­ti­gungs­le­vel gera­de ist.

Auch hier ist Acht­sam­keit und bewuss­tes Genie­ßen ein ent­schei­den­der Fak­tor. Bist du abge­lenkt oder isst du zu schnell, kann es pas­sie­ren, dass du zu viel isst und im Nach­hin­ein an einem Punkt der Sät­ti­gung bist, der sich nicht mehr gut anfühlt. Hast du dein Essen genos­sen und wirk­lich wahr­ge­nom­men, fällt es dir auch ein­fa­cher zu beob­ach­ten, wann du genug hat­test, wie im letz­ten Punkt schon erwähnt. Genie­ße es also und ach­te auf dein kör­per­li­ches Emp­fin­den. Dei­ne eige­nen Sät­ti­gungs­si­gna­le wirst du mit der Übung immer bes­ser ken­nen­ler­nen!

7. Emo­tio­na­les Essen hin­ter­fra­gen

Jeder kennt es doch, oder? Wir grei­fen zu Essen, um uns von unan­ge­neh­men Gefüh­len abzu­len­ken oder uns zu trös­ten. Doch das Essen kann den eigent­li­chen Grund für das nega­ti­ve Gefühl nicht besei­ti­gen – und manch­mal fühlt man sich danach nur noch schlech­ter. Übri­gens kann auch die Diät­ment­a­li­tät und das Ein­schrän­ken von Ess­ver­hal­ten zu nega­ti­ven Emo­tio­nen füh­len, die eben­falls emo­tio­na­les Essen trig­gern kön­nen – in dem Sin­ne ist die­se Men­ta­li­tät also sehr kon­tra­pro­duk­tiv.

Ver­su­che eher, dei­nen Gefüh­len auf den Grund zu gehen und dar­über zu reflek­tie­ren. Fra­ge dich, ob du gera­de essen willst, weil du Hun­ger hast und wirk­lich etwas essen willst – oder eher als „Bewäl­ti­gungs­me­cha­nis­mus“ gegen dei­nen Kum­mer, Stress usw. Erkennst du, dass das Essen eher emo­tio­nal moti­viert ist, fin­de ande­re Stra­te­gien, um mit dei­nen Emo­tio­nen umzu­ge­hen. Aber mache dir hier nicht zu viel Druck! Du darfst ja trotz­dem etwas essen, wenn du möch­test – aber dann am bes­ten eben weil du möch­test und nicht reflex­ar­tig als Ablen­kung oder Trost, der nicht lan­ge anhält. Wenn es aller­dings trotz­dem mal pas­siert – ver­zeih es dir ein­fach und mach wei­ter!

8. Den eige­nen Kör­per akzep­tie­ren und respek­tie­ren

Jeder Kör­per ist unter­schied­lich und jeder Kör­per hat Lie­be und einen wohl­wol­len­den Umgang ver­dient – egal, wie er aus­sieht. Denk mal dar­über nach, was dein Kör­per alles für dich tut! Er hält dich wort­wört­lich am Leben und er hat Lie­be und Nah­rung ver­dient, ganz egal, ob er so aus­sieht wie ande­re.

Pas­se dei­ne Erwar­tun­gen an dich selbst an, sodass sie nicht unrea­lis­tisch sind, denn die­se machen dich auf Dau­er nur unglück­lich. Du darfst dich ja trotz­dem wei­ter­ent­wi­ckeln und an dei­ner kör­per­li­chen Fit­ness arbei­ten, wenn du möch­test – aber du kannst dei­nen Kör­per trotz­dem auch jetzt schon so lie­ben, wie er ist.

9. Bewe­gung genie­ßen

Zum The­ma kör­per­li­che Fit­ness: Mache auf jeden Fall Sport! Aber mache ihn, weil du ihn machen willst, und nicht, weil du „musst“ oder als Stra­fe. Pro­bier dich aus und fin­de kör­per­li­che Akti­vi­tä­ten, die dir Spaß machen, dich moti­vie­ren, dir Ener­gie und ein gutes Gefühl schen­ken – und suche nicht krampf­haft wel­che, die mög­lichst vie­le Kalo­rien ver­bren­nen.

Du wirst spü­ren, dass sich die­se ver­än­der­te Ein­stel­lung posi­tiv auf dei­ne Lau­ne aus­wirkt und du viel mehr Lust auf Bewe­gung hast. Fokus­sie­re dich dar­auf, wie gut du dich beim und nach dem Sport/der Bewe­gung (Spa­zier­gän­ge zäh­len natür­lich auch!) fühlst und es wird dir viel ein­fa­cher fal­len, es zu tun. Dies ist ein viel nach­hal­ti­ge­rer Ansatz, der dich viel­leicht ganz neben­bei auch dei­nen Zie­len näher­bringt!

10. Dei­ne Gesund­heit schät­zen

Ent­schei­de dich für Lebens­mit­tel, die dir gut schme­cken sowie dir gut­tun und dich näh­ren. Aber ver­giss nicht, dass dei­ne See­le auch genährt wer­den darf – das heißt, du darfst auch mal Lebens­mit­tel essen, die weni­ger nähr­stoff­reich sind. Du musst eben nicht immer „per­fekt“ essen. Aus­nah­men wer­den dich nicht von den einen auf den ande­ren Tag unge­sund machen. Bestän­dig­keit ist wich­ti­ger als Per­fek­ti­on!

Zum Bei­spiel sind ja auch regel­mä­ßi­ge Schlaf­zei­ten gesund­heits­för­dernd, aber wenn du mal län­ger unter­wegs bist, weil du auf ein Kon­zert gehst oder Zeit mit Freun­den ver­bringst, was dei­ner See­le gut­tut, dann wirst du dich auch nicht dafür run­ter­ma­chen und es wird dei­ne Gesund­heit auch nicht zer­stö­ren! Es nährt eben dei­ne See­le und das darf auch sein. Betrach­te das The­ma Essen genau­so. Ver­su­che, die „Alles oder nichts“-Mentalität abzu­le­gen.

Fazit + abschlie­ßen­de Gedan­ken

Intui­ti­ves Essen ist kei­ne Diät – es ist ein Lebens­stil und ein Weg zu einer ver­bes­ser­ten Bezie­hung zu sowohl Essen als auch dir selbst. Du lernst dich bes­ser ken­nen – und nur du weißt, was du brauchst und was dir gut­tut! Es geht ein­fach dar­um, dich gut und zufrie­den zu füh­len – und das ist so viel ange­neh­mer als unglück­lich mit dir und dei­nem Ess­ver­hal­ten zu sein!

Denk mal dar­über nach: Wir brau­chen Essen, um unse­rem Kör­per und unse­rem Gehirn Kraft und Ener­gie zu geben, uns gut zu füh­len und ein­fach, um zu über­le­ben. Wir essen mehr­mals am Tag. Wir ver­brin­gen viel zu viel Zeit damit, als dass es eine sol­che Macht über uns haben soll­te, die uns dau­er­haft so nega­tiv beein­flus­sen kann. Man wür­de ja auch nicht in einer toxi­schen Bezie­hung mit einer ande­ren Per­son blei­ben wol­len. War­um also mit Essen, von dem wir uns nicht tren­nen kön­nen oder soll­ten?

Dank intui­ti­vem Essen kann man sei­ne Bezie­hung zu Essen hei­len – und ja, es ist eine schwie­ri­ge Umstel­lung, weil man an grund­lie­gen­den Über­zeu­gun­gen und sei­nem Ver­ständ­nis von Ernäh­rung arbei­ten muss. Doch es ist mach­bar und extrem befrei­end! 

Wenn dich das Kon­zept anspricht, dann pro­bier es ruhig aus und mer­ke selbst, wie gut du dich fühlst – aber nicht ver­zwei­feln, wenn es nicht auf Anhieb per­fekt funk­tio­niert. Wie­ge­sagt, man muss qua­si neu ler­nen und üben, wie man das The­ma Ernäh­rung betrach­tet, und da ist klar, dass es am Anfang ein wenig holp­rig ist und man ab und zu noch in alte Mus­ter zurück­fällt. Aber mach dich dafür nicht fer­tig, son­dern mach ein­fach wei­ter! 

Ver­traue dem Pro­zess und dem Weg. Ver­traue, dass er dich dahin führt, wo du sein willst. Du schaffst das und du hast es ver­dient, Essen wie­der zu lie­ben und dich in dei­nem eige­nen Kör­per wohl­zu­füh­len. Abneh­men mag sogar ein ange­neh­mer Neben­ef­fekt des Gan­zen sein, doch viel­leicht merkst du nach einer Wei­le auch, dass das nicht ein­mal mehr das Wich­tigs­te für dich ist.

Wir hof­fen sehr, dass dir die­ser Bei­trag ein paar wich­ti­ge Din­ge bei­brin­gen und dir vor allem etwas Druck neh­men konn­te! Viel Glück wei­ter­hin auf dei­nem Weg der Selbst­ent­wick­lung.

Kai­zen: Die japa­ni­sche Phi­lo­so­phie für ein erfüll­te­res Leben

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Kennst du den Begriff „Kai­zen“ schon?

Der Grund­ge­dan­ke die­ser japa­ni­schen Lebens­phi­lo­so­phie besteht dar­aus, sein Leben nach und nach durch klei­ne und leicht umsetz­ba­re Schrit­te zu ver­än­dern – Schrit­te, die sich anhäu­fen und zu ins­ge­samt mehr Erfül­lung, Zufrie­den­heit und dem Errei­chen dei­ner Zie­le füh­ren.

Kai­zen beschäf­tigt sich also mit dem The­ma Gewohn­hei­ten – ein The­ma, das wir ger­ne behan­deln. Dies ist kein neu­er Gedan­ke, aber eine neue Per­spek­ti­ve und ein neu­er Ansatz, der viel­leicht genau der rich­ti­ge für dich ist, um end­lich all das zu ändern, das du ger­ne ändern wür­dest!

Die­se ist nur eine von vie­len japa­ni­schen Lebens­phi­lo­so­phien, die dein Leben posi­tiv beein­flus­sen kön­nen, wenn du dich dar­über infor­mierst und dich dar­auf ein­lässt! Wir stei­gen nun etwas tie­fer in das The­ma Kai­zen ein, mit der Hoff­nung, dass du dar­aus etwas für dich zie­hen kannst.

Der Kern­ge­dan­ke

Kai­zen basiert auf dem Gedan­ken, dass nach­hal­ti­ge und blei­ben­de Ver­än­de­run­gen Zeit brau­chen. Genau die­sen Gedan­ken haben wir schon anhand von den erfolg­rei­chen Büchern „The Power of Habit“ und „Ato­mic Habits“ bespro­chen – da scheint also was dran zu sein.

Das mag viel­leicht nicht das sein, was du hören woll­test, weil es kei­ne sofor­ti­ge Ver­än­de­rung bringt…doch du weißt bestimmt selbst, dass der Wunsch nach schnel­len Ergeb­nis­sen oft schei­tert. Zudem ist es viel­leicht auch befrei­end zu wis­sen, dass man nicht gleich alles auf ein­mal ange­hen muss – dass es sogar ziel­füh­ren­der ist, das nicht zu tun, und sei­ne Zie­le statt­des­sen kon­ti­nu­ier­lich mit­hil­fe von vie­len klei­nen Schrit­ten umzu­set­zen.

Das ist es, was hin­ter Kai­zen steckt – ein Begriff, der sich mit „Ver­än­de­rung zum Bes­se­ren“ über­set­zen lässt.

Wie fan­ge ich mit Kai­zen an?

Zunächst ein­mal musst du dir über­haupt bewusst wer­den, was und wel­che Gewohn­hei­ten du in dei­nem Leben ver­än­dern möch­test. Viel­leicht weißt du es schon und bist genau des­we­gen hier – das ist super, denn dann hast du den ers­ten Schritt schon geschafft!

Falls du es noch nicht weißt, aber unzu­frie­den bist, kannst du damit begin­nen, über dei­ne Gewohn­hei­ten zu reflek­tie­ren – inwie­fern sie dich erfül­len oder nicht, und ob wel­che von ihnen viel­leicht nicht mehr zu dei­nen Zie­len pas­sen (oder ihnen sogar scha­den).


Das kannst du bei­spiels­wei­se mit­hil­fe eines Bra­in­dum­pings machen, das du in Kate­go­rien dei­nes Lebens auf­tei­len kannst (Pri­vat, Gesund­heit, Arbeit, Bezie­hun­gen usw.). Schrei­be alles auf, was dir dazu in den Sinn kommt und ana­ly­sie­re es danach: Wel­che Aspek­te möch­test du ändern? Oder wovon möch­test du mehr in dei­nem Leben ein­bau­en; wel­che neu­en Gewohn­hei­ten möch­test du eta­blie­ren?

Lass dir bei die­ser Übung ger­ne Zeit und sei vor allem ehr­lich, auch wenn es dir zunächst schwer­fällt.

Wie mache ich dann wei­ter?

Jetzt kennst du dei­ne Zie­le – super! Was kommt als Nächs­tes?

Du nimmst sie in Angriff – und zwar mit­hil­fe von den klei­nen, aber wir­kungs­vol­len Ver­än­de­run­gen, die wir vor­hin ange­ris­sen haben.

Wenn du ver­suchst, von den einen auf den ande­ren Tag dein gan­zes Leben zu ver­än­dern, kommt dir das unmög­lich und über­for­dernd vor und du wirst höchst­wahr­schein­lich nicht am Ball blei­ben. Kai­zen ver­langt nur, dass du mini­ma­le Ver­än­de­run­gen ein­führst, die so klein sind, dass sie auf jeden Fall mach­bar sind, ohne dich zu sehr anzu­stren­gen.

Bei­spiel

Du willst auf­hö­ren, tie­ri­sche Pro­duk­te zu essen? Super. Nimm es dir erst­mal nur für einen Tag in der Woche (oder sogar nur eine Mahl­zeit!) vor, anstatt sofort auf kom­plet­ten Vega­nis­mus umzu­stei­gen, wenn er für dich unge­wohnt ist. Du kannst es für dich auch so for­mu­lie­ren, dass du ein neu­es vega­nes oder vege­ta­ri­sches Gericht in der Woche ein­füh­ren willst (anstatt dir zu sagen, dass du ein fleisch­hal­ti­ges weg­las­sen musst – dann fühlt es sich auch weni­ger wie Ver­zicht an).

Du wirst sehen, dass es ohne gro­ße Mühe mach­bar ist, und kannst die Anzahl an vege­ta­ri­schen (und dann vega­nen) Gerich­ten nach und nach erhöhen…und irgend­wann hast du es geschafft, dei­ne Ernäh­rung kom­plett umzu­stel­len, ohne dass es dir wie so ein rie­si­ger Umschwung vor­kam – und mit guter Lau­ne, weil du zufrie­den mit dei­nem Fort­schritt bist.

Hilf­rei­che Tipps bei Kai­zen

Pas­se dei­ne Zie­le jeder­zeit an

Kai­zen soll dir hel­fen und nicht scha­den – merkst du also, dass du dir viel­leicht doch zu gro­ße Teil­schrit­te oder unter­ge­ord­ne­te Zie­le auf dem Weg zum gro­ßen vor­ge­nom­men hast, dür­fen die­se jeder­zeit ange­passt wer­den. Das ist kein Schei­tern – im Gegen­teil, du erleich­terst dir die Ver­än­de­run­gen, indem du sie für dich erreich­bar machst.

Bei­spie­le

Wenn es dir z. B. schwer­fällt, ein kom­plett vega­nes Gericht zu kochen, dann erset­ze erst­mal nur eine Zutat (z. B. pflanz­li­che Sah­ne statt „nor­ma­ler“) und tas­te dich so lang­sam ran.

Möch­test du mit Jour­na­ling anfan­gen und hast dir schon im Rah­men des Kai­zen vor­ge­nom­men, jeden Tag 5 Minu­ten lang zu schrei­ben, du damit aber zu Beginn doch Schwie­rig­kei­ten hast, dann redu­zie­re dein täg­li­ches Ziel doch erst­mal auf nur 1 oder 2 Minu­ten. Das ist in jedem Fall bes­ser als gar nichts und ein wich­ti­ger Schritt!

Reflek­tie­re zwi­schen­durch immer mal wie­der und über­le­ge dir, ob dei­ne klei­nen Schrit­te dich wei­ter­brin­gen. Es geht eben um Nach­hal­tig­keit und nicht um Schnel­lig­keit.

Doku­men­tie­re dei­nen Fort­schritt

Gera­de beim The­ma reflek­tie­ren: das kannst du schrift­lich sehr gut machen. Wenn du dei­nen Fort­schritt doku­men­tierst und regel­mä­ßig dar­auf zurück­blickst, kann es dir hel­fen, zu erken­nen, was du viel­leicht noch ändern möch­test – und zudem kann es dich wei­ter moti­vie­ren, weil du siehst, was du alles schon erreicht hast und wo du nun im Ver­gleich zum Anfang bist.

Das kannst du ganz struk­tu­riert mit einer Jour­na­ling-Metho­de ange­hen, kannst es aber auch ganz ent­spannt und ohne Druck schrift­lich oder digi­tal ange­hen, damit du dich nicht auch noch damit über­for­derst. Pro­bier dich aus und fin­de her­aus, was dir hilft und dir leicht fällt.

Sei nett zu dir

Gehe wohl­wol­lend mit dir selbst um und mache dich nicht dafür run­ter, wenn du ab und zu mal trotz allem nicht am Ball bleibst. Manch­mal kommt etwas dazwi­schen, die Umstän­de machen nicht mit, man ver­gisst ein­fach mal etwas oder hat kei­ne Kraft dafür. Das ist mensch­lich. Ver­än­de­run­gen sind schwer.

Erin­ne­re dich dar­an, dass es nor­mal ist, und ver­zeih es dir, wenn du mal an etwas „schei­terst“. Eigent­lich gibt es auch gar nichts zu ver­zei­hen! Du kannst ein­fach wie­der auf­ste­hen und wei­ter­ma­chen – oder dei­ne Zie­le noch wei­ter anpas­sen oder ändern, sodass du sie schaffst.

Ver­su­che auch, die „Alles oder nichts“-Mentalität abzu­le­gen. Ange­nom­men, du bist inzwi­schen so weit, dass du jeden Tag eine hal­be Stun­de jog­gen gehst – und am Anfang war es nur ein fünf­mi­nü­ti­ger Spa­zier­gang. Das ist super – doch wenn du es mal nicht schaffst, kannst du auch immer auf einen frü­he­ren Schritt (wie eben den fünf­mi­nü­ti­gen Spa­zier­gang) zurück­grei­fen. Das ist auch bes­ser als nichts und hilft dir, dran­zu­blei­ben.

Wich­tig ist eben ein­fach, dich von Druck und über­trie­be­nen Erwar­tun­gen zu lösen. Du hast Zeit und musst dich nicht stres­sen.

Du willst dein Leben posi­tiv ver­än­dern und dich gut füh­len – und die­ser Wan­del ist wich­ti­ger als irgend­ein Ziel. Du musst dich nicht auf Ergeb­nis­se ver­stei­fen. Die pas­sie­ren dann von selbst.

War­um funk­tio­niert Kai­zen?

Gewohn­hei­ten eta­blie­ren sich oft, weil es eine sofor­ti­ge Beloh­nung dafür gibt. Du isst bei­spiels­wei­se sehr oft Süßig­kei­ten oder fet­ti­ges Essen, weil du den süßen Geschmack genießt, obwohl es dir auf Dau­er viel­leicht scha­det. Das ist mensch­lich, weil unse­re Vor­fah­ren so etwas wie lang­fris­ti­ge Zie­le nicht hat­ten. Es ging nur dar­um, zu über­le­ben, und dafür war nur (um beim Bei­spiel zu blei­ben) die sofor­ti­ge Wir­kung vom Essen (Ener­gie, Kraft, Wär­me usw.) not­wen­dig.

Lang­fris­ti­ge Zie­le wie kör­per­li­che Fit­ness geben uns kei­ne sofor­ti­ge Beloh­nung, was uns demo­ti­viert. Kai­zen erfor­dert nur so klei­ne Ver­än­de­run­gen, dass wir sie trotz­dem machen – weil sie nicht so viel Ener­gie in Anspruch neh­men. Danach sind wir stolz auf uns und die­ses klei­ne Erfolgs­er­leb­nis ist dann doch wie­der eine Art Beloh­nung, die uns wei­ter moti­viert. Und so geht das immer wei­ter – und irgend­wann errei­chen wir unser Ziel.

Es geht um den kon­ti­nu­ier­li­chen, nach­hal­ti­gen und vor allem stress­frei­en Wan­del, der dich erfüllt und moti­viert. Und du schaffst ihn ohne gro­ße Mühen. Du musst nur offen dafür sein!

Die­se Akti­vi­tä­ten schüt­ten Glücks­hor­mo­ne aus

Soge­nann­te „Glücks­hor­mo­ne“ sind bestimm­te Neu­ro­trans­mit­ter (Botenstoffe/Hormone) in unse­rem Kör­per, die schö­ne und ange­neh­me Gefüh­le in uns aus­lö­sen. Viel­leicht hast du den Begriff ja schon ein­mal gehört.

Doch wel­che gibt es und – vor allem – wie kann man sie schnell akti­vie­ren, wenn man mal eine Dosis Wohl­be­fin­den braucht?

Glücks­hor­mo­ne gibt es eini­ge, doch zu den bekann­tes­ten und wich­tigs­ten gehö­ren die vier, die wir im Fol­gen­den auf­lis­ten – viel­leicht kennst du ja das ein oder ande­re davon schon. Zu jedem nen­nen wir dir dann gleich Akti­vi­tä­ten, die die­se Neu­ro­trans­mit­ter bekann­ter­wei­se in dei­nem Kör­per frei­set­zen und somit dei­ne Lau­ne ver­bes­sern und dein Wohl­be­fin­den stei­gern!

Endor­phi­ne und Dopa­min

Endor­phi­ne heben dei­ne Stim­mung, machen dich eupho­risch, geben dir Ener­gie und Moti­va­ti­on und kön­nen sogar dein Schmerz­emp­fin­den redu­zie­ren.

Das Hor­mon Dopa­min hebt eben­falls die Stim­mung und stei­gert den inne­ren Antrieb/die Moti­va­ti­on.

So akti­vierst du sie:

  • Musik, die du liebst und die dich berührt, hören (und ger­ne mit­sin­gen oder tan­zen – das hilft noch mehr!).
  • Sport machen. Man kennt viel­leicht den soge­nann­ten „Lauf­rausch“ oder „Runner’s High“, eine Art Rausch- oder Flow-Zustand, der ent­ste­hen kann – die­ser ist Endor­phi­nen und ihrer Fähig­keit, Schmer­zen und Erschöp­fung zu redu­zie­ren, zu ver­dan­ken! Doch auch ein Spa­zier­gang bewirkt schon eini­ges – oder eben tan­zen, kom­bi­nie­re die­sen Punkt also ger­ne mit dem vor­he­ri­gen!
  • Son­ne tan­ken (Vit­amin D stei­gert die Pro­duk­ti­on von Endor­phi­nen und Dopa­min).
  • Lachen (bei­spiels­wei­se etwas Lus­ti­ges schau­en oder ein lus­ti­ges Spiel mit Freun­den spie­len).
  • Mit Ernäh­rung bzw. bestimm­ten Lebens­mit­teln (sie­he Abschnitt unten).

Sero­to­nin

Sero­to­nin sorgt für mehr Ent­span­nung und Ruhe, bes­se­ren Schlaf, ins­ge­samt erhöh­tes Wohl­be­fin­den und wirkt Angst­ge­füh­len ent­ge­gen. Men­schen mit Depres­sio­nen haben bekann­ter­wei­se einen nied­ri­gen Sero­ton­in­spie­gel!

So akti­vierst du es:

  • Mit Ent­span­nungs­tech­ni­ken wie bei­spiels­wei­se Yoga, PMR, Atem­tech­ni­ken oder Medi­ta­ti­on. Auch Mas­sa­gen kön­nen den Sero­ton­in­spie­gel stei­gern!
  • Dir schö­ne Erin­ne­run­gen und posi­ti­ve Gedan­ken ins Gedächt­nis rufen. Ein Dank­bar­keits­ta­ge­buch o. Ä. kann hel­fen.
  • Mit Ernäh­rung bzw. bestimm­ten Lebens­mit­teln (sie­he Abschnitt unten).
  • Sport und Son­ne hel­fen auch bei der Pro­duk­ti­on von Sero­to­nin.

Oxy­to­cin

Oxy­to­cin wird auch „Kuschel­hor­mon“ genannt. Es sorgt für Ent­span­nung (und redu­ziert Stress), Empa­thie und eine ver­stärk­te Bin­dung zu ande­ren Per­so­nen.

So akti­vierst du es:

  • Du konn­test es dir viel­leicht schon den­ken: Oxy­to­cin wird durch kör­per­li­che Berüh­rung und Nähe sowie Inti­mi­tät aus­ge­schüt­tet. Bist du allei­ne, kann auch das Kuscheln mit einem Stoff- oder Haus­tier was bewir­ken! Auch Mas­sa­gen hel­fen hier.
  • Ange­neh­me sozia­le Inter­ak­tio­nen und Ein­fühl­sam­keit.
  • Ande­ren Men­schen Geschenke/eine Freu­de machen (Selbst­lo­sig­keit).
  • Das Akti­vie­ren der Sin­ne stei­gert eben­falls das Level an Oxy­to­cin in dei­nem Kör­per, also bspw. durch Musik, die du liebst, oder lecke­res Essen.

Zum The­ma Ernäh­rung:

Wenn du bei­spiels­wei­se Chi­li isst, kann das tat­säch­lich Endor­phi­ne frei­set­zen – der Kör­per schüt­tet sie aus, um der Schär­fe qua­si ent­ge­gen­zu­wir­ken (Schmerz­lin­de­rung). Auch dunk­le Scho­ko­la­de sti­mu­liert die Aus­schüt­tung von Endor­phi­nen.

Scho­ko­la­de sti­mu­liert eben­falls die Pro­duk­ti­on von Sero­to­nin, denn die­ser Boten­stoff ent­steht, wenn Tryp­top­han (eine Ami­no­säu­re, die unser Kör­per für die Pro­te­in­syn­the­se braucht) abge­baut wird. Scho­ko­la­de ent­hält viel Tryp­top­han – doch damit ist eben dunk­le Scho­ko­la­de und Kakao mit mög­lichst wenig zuge­setz­tem Zucker gemeint (die­ser kann eher scha­den)! Ande­re Lebens­mit­tel, die reich an Tryp­top­han sind, sind z. B. eiweiß­hal­ti­ge Lebens­mit­tel (z. B. Nüs­se und Samen, Hül­sen­früch­te und Voll­korn­ge­trei­de), aber auch Bana­nen, Dat­teln uvm.

Auch Ome­ga-3-Fett­säu­ren (die bspw. bekann­ter­wei­se in Fisch, aber auch Wal­nüs­sen, Lein‑, Chia- oder Hanf­sa­men zu fin­den sind) sind bei der Pro­duk­ti­on von Sero­to­nin wich­tig – und für Dopa­min eben­falls! Es ist also vor­teil­haft, aus­rei­chend Ome­ga 3‑haltige Nah­rung zu sich zu neh­men.

Fazit

Man sieht, dass eini­ge Akti­vi­tä­ten gleich meh­re­re der Glücks­hor­mo­ne akti­vie­ren – bes­ser geht es doch gar nicht! Ver­schie­de­ne Akti­vi­tä­ten wir­ken auch bei ver­schie­de­nen Men­schen unter­schied­lich stark — aber du merkst ja, was dir gut­tut!

Die­se Tipps kön­nen zumin­dest vor­über­ge­hend hel­fen, dei­ne Stim­mungs­la­ge zu ver­bes­sern. Pro­bier sie also ruhig das nächs­te Mal aus, wenn du nicht so gut drauf bist und viel­leicht nicht weißt, was du mit dir anfan­gen sollst. Ver­lie­ren kannst du dadurch nichts!

Bonus: Cor­ti­sol sen­ken


Es kann übri­gens eben­falls vor­teil­haft sein, den als „Stress­hor­mon“ bekann­ten Boten­stoff Cor­ti­sol zu sen­ken, um dein Wohl­be­fin­den zu stei­gern.

Das geht u. a. so:

  • Den Alkohol‑, Zucker. und Kof­fe­in­kon­sum redu­zie­ren.
  • Alle mög­li­chen bereits erwähn­ten Ent­span­nungs­tech­ni­ken.
  • Auf genug Schlaf ach­ten.

Wir hof­fen sehr, dass dir die­se Tipps etwas brin­gen! Es gibt auch noch wei­te­re „Glücks­hor­mo­ne“ und wei­te­re Din­ge, die man tun kann, um sein Wohl­be­fin­den zu stei­gern, doch wir woll­ten uns auf ein paar wich­ti­ge und vor allem leicht umsetz­ba­re Punk­te kon­zen­trie­ren. Klei­ne Schrit­te machen schon eini­ges aus und man muss sich nicht gleich mit tau­send neu­en Ideen über­for­dern!

Hast du aller­dings noch wei­te­re Tipps, die du als wich­tig erach­test und die wir viel­leicht ver­ges­sen haben, dann schreib sie uns doch ger­ne in die Kom­men­ta­re!

So kannst du dei­ne Moti­va­ti­on stei­gern

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Hast du dich schon mal gefragt, war­um du es oft nicht schaffst, moti­viert zu blei­ben – auch wenn du weißt, dass du etwas tun musst? Egal wor­an du arbei­test, sei es nun ein Pro­jekt für die Arbeit, eine Haus­ar­beit für die Schu­le oder eine sons­ti­ge Pflicht oder Dead­line.

Viel­leicht hin­ter­fragst du es auch nicht und glaubst, es ist nor­mal – dass jeder Schwie­rig­kei­ten mit Moti­va­ti­on hat und es ein­fach zum Leben dazu­ge­hört, sich durch bestimm­te Auf­ga­ben müh­sam durch­zu­kämp­fen. Es mag zwar sein, dass es vie­len so geht…doch das heißt noch lan­ge nicht, dass es so sein muss!

Wir wol­len dir ein bes­se­res Ver­ständ­nis des The­mas Moti­va­ti­on schaf­fen, damit du es für dich nut­zen und opti­mie­ren kannst – und Frust zum The­ma der Ver­gan­gen­heit wird.

Am Ende die­ses Bei­trags haben wir die Kern­ideen übri­gens noch ein­mal kurz und über­sicht­lich für dich zusam­men­ge­fasst. Jetzt stei­gen wir aber erst­mal ein wenig tie­fer ein:

Extrin­si­sche vs. intrin­si­sche Moti­va­ti­on

Wenn dir etwas Spaß macht oder Erfül­lung schenkt, hast du viel mehr Moti­va­ti­on dafür, rich­tig? Das kennst du bestimmt aus eige­ner Erfah­rung.

Viel­leicht hast du die Begrif­fe extrin­si­sche und intrin­si­sche Moti­va­ti­on auch schon ein­mal gehört. Falls du dir aber noch nicht genau vor­stel­len kannst, was sie bedeu­ten, erklä­ren wir sie dir ganz kurz:

Extrin­si­sche Moti­va­ti­on ist von Außen­fak­to­ren getrie­ben und beein­flusst. Man lernt z. B. für einen Test, weil man eine gute Note möch­te – oder weil man Angst vor einer schlech­ten hat. Man arbei­tet gewis­sen­haft, weil man Lob erhal­ten möch­te oder weil man Angst hat, den Chef zu ent­täu­schen.

Intrin­si­sche Moti­va­ti­on dage­gen kommt aus dem Inne­ren – wird also durch den eige­nen Wil­len und den Wunsch, etwas zu tun, ange­trie­ben. Logi­scher­wei­se ist die­se Art von Moti­va­ti­on viel effek­ti­ver, vor allem weil extrin­si­sche Moti­va­ti­on stark von Fak­to­ren abhän­gig ist, die sich ändern kön­nen (z. B. weil die Zeit knapp wird und es unmög­lich wird, noch die Wunsch­no­te zu erhal­ten, oder weil der Chef mal gut, mal schlecht gelaunt ist). Extrin­si­sche Moti­va­ti­on ist somit nicht son­der­lich sta­bil oder nach­hal­tig.

Dem­zu­fol­ge scheint es die bes­te Lösung zu sein, intrin­si­sche Moti­va­ti­on zu kul­ti­vie­ren und Spaß oder Erfül­lung an einer Sache zu fin­den – auch wenn sie z. B. Pflicht ist, wie eben Schu­le oder Arbeit. Doch oft hat man gar kei­ne Lust auf die­se Din­ge – also wie kann man intrin­si­sche Moti­va­ti­on ent­wi­ckeln?

Die Selbst­be­stim­mungs­theo­rie der Moti­va­ti­on

Die­se zwei For­men von Moti­va­ti­on haben auch die Psy­cho­lo­gen Richard M. Ryan und Edward L. Deci ana­ly­siert und eine soge­nann­te Selbst­be­stim­mungs­theo­rie der Moti­va­ti­on (Kurz: SDT wegen dem eng­li­schen Begriff self-deter­mi­na­ti­on theo­ry) ent­wi­ckelt, durch die es gelin­gen soll, intrin­si­sche Moti­va­ti­on zu stei­gern.

Ihre Theo­rie sagt aus, dass es für Men­schen drei wich­ti­ge psy­cho­lo­gi­sche Grund­be­dürf­nis­se gibt, die sie intrin­sisch moti­vie­ren. Die­se sind Auto­no­mieKom­pe­tenz und sozia­le Ein­ge­bun­den­heit. Sind die­se Bedürf­nis­se nicht bedient, kommt es zu Demo­ti­va­ti­on, Frus­tra­ti­on und Antriebs­lo­sig­keit – die alle schlim­me­re Fol­gen nach sich zie­hen kön­nen.

Es ist also wich­tig, auf die Bedürf­nis­se zu ach­ten – und die­se erklä­ren wir nun kurz und erläu­tern dabei auch gleich, wie man sie für sich nut­zen kann, um sei­ne intrin­si­sche Moti­va­ti­on zu maxi­mie­ren.

Die Grund­be­dürf­nis­se für intrin­si­sche Moti­va­ti­on

1. Auto­no­mie

Auto­no­mie bezieht sich auf den Wunsch, sei­ne Zie­le unab­hän­gig und selbst bestim­men zu kön­nen und Din­ge frei­wil­lig zu machen – also eine gewis­se Wil­lens­frei­heit zu haben und nicht fremd­ge­steu­ert zu sein. Wir Men­schen wol­len uns so füh­len, als tun wir etwas, weil wir es möch­ten und für sinn­voll erach­ten – und nicht weil es vor­ge­ge­ben ist.

Umset­zung:

Ein mög­li­cher Ansatz, um Auto­no­mie in sei­ne Auf­ga­ben zu brin­gen, ist es, zu ver­su­chen, sein Mind­set zu ändern. Das geht bei­spiels­wei­se mit­hil­fe von Ref­raming (indem man sich z. B. sowas sagt wie, „Ich darf die­ses Pro­jekt jetzt machen, um mei­ne Skills zu erwei­tern“ oder „Ich möch­te nun für die­ses Fach ler­nen, weil ich mich wei­ter­bil­den will“ anstel­le von „Ich muss das jetzt tun, sonst fal­le ich durch.“) Oft haben wir auch eine (gesell­schaft­lich gepräg­te) nega­ti­ve Ein­stel­lung gegen­über so etwas wie Schu­le oder Arbeit. Die­se kön­nen wir hin­ter­fra­gen und unse­re Per­spek­ti­ve ändern!

Das Ändern des Mind­sets gegen­über einer bestimm­ten Auf­ga­be nimmt dir Druck ab und du fühlst dich selbst­be­stimm­ter. Außer­dem wirkt das dem natür­li­chen Drang ent­ge­gen, etwas dann erst recht nicht tun zu wol­len, wenn es dir jemand vor­gibt. Doch natür­lich heißt das auch noch lan­ge nicht, dass du dir selbst die­se neue Ein­stel­lung sofort abkaufst. Doch wenn dir immer wie­der sol­che Gedan­ken, die mit „Ich muss…“  o. Ä. anfan­gen, auf­fal­len, dann ver­su­che, das Ref­raming ein­fach regel­mä­ßig zu üben – es viel­leicht sogar wie ein Man­tra oder eine Affir­ma­ti­on täg­lich auf­zu­sa­gen. Durch den soge­nann­ten Wahr­heits­ef­fekt wirst du dich irgend­wann über­zeu­gen!

Dar­über hin­aus kannst du dir auch noch eige­ne Zie­le inner­halb des vor­ge­ge­be­nen Projekts/der Auf­ga­be set­zen, auf die du hin­ar­bei­test und die du errei­chen möch­test. Das hilft, dir das Gefühl der Selbst­be­stim­mung zu geben, weil du nicht nur die­ses eine gro­ße Ding schaf­fen musst, son­dern dir eige­ne Etap­pen­zie­le fest­legst und somit den Weg selbst ent­schei­dest.

2. Kom­pe­tenz

Kom­pe­tenz ist das zwei­te Grund­be­dürf­nis und heißt in die­sem Kon­text, dass wir das Gefühl haben wol­len, mit unse­rer Arbeit tat­säch­lich etwas zu bewir­ken und uns hin­sicht­lich unse­rer Zie­le wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Ist die­se Kom­pe­tenz nicht vor­han­den (oder neh­men wir sie nicht wahr), sind wir schnell demo­ti­viert, weil sich unse­re Arbeit wie ver­schwen­de­te Zeit anfühlt, in der wir nichts errei­chen.

Umset­zung: 

Für die­ses Grund­be­dürf­nis ist Feed­back der aus­schlag­ge­ben­de Punkt. Dazu gehört nicht nur das Ein­ho­len von Feed­back von außer­halb (bei­spiels­wei­se vom Chef), son­dern eben auch, sich selbst Feed­back zu geben. Du kannst dir zwi­schen­durch immer mal wie­der Zeit neh­men, um zu reflek­tie­ren: Wie geht es dir gera­de mit dem Pro­jekt? Wie kommst du vor­an? Wel­che Fort­schrit­te hast du gemacht und wie kannst du sie wei­ter­hin opti­mie­ren?

Sowohl das als auch das oben bereits erwähn­te Unter­tei­len eines Pro­jekts in klei­ne­re Etap­pen­zie­le kön­nen das Gefühl der Kom­pe­tenz stei­gern. Hakst du dei­ne Etap­pen­zie­le ab, fühlt sich das so an, als wür­dest du vor­an­kom­men (pro­bie­re es doch mal schrift­lich!) – und du kannst die Gele­gen­heit, wenn du ein Etap­pen­ziel geschafft hast, auch gleich immer für eine Run­de Selbst­re­fle­xi­on nut­zen.

3. Sozia­le Ein­ge­bun­den­heit

Mit sozia­ler Ein­ge­bun­den­heit wird gemeint, dass wir Men­schen das Bedürf­nis haben, dazu­zu­ge­hö­ren und mit ande­ren Men­schen im Aus­tausch zu sein – vor allem, wenn sie ähn­li­che Zie­le ver­fol­gen.

Umset­zung:

Wenn ande­re Men­schen die­sel­ben oder ähn­li­che Wer­te, Zie­le und auch Pro­ble­me wie du haben, könnt ihr euch gegen­sei­tig moti­vie­ren und euch Kraft geben – das kennt bestimmt jeder auch schon aus Erfah­rung! Dem­zu­fol­ge ist es gut, sich mit sol­chen Men­schen zu umge­ben und gute Bezie­hun­gen zu z. B. Kolleg*innen oder Kommiliton*innen auf­zu­bau­en. Ihr könnt euch gegen­sei­tig bekräf­ti­gen und unter­stüt­zen – und du hast dann nicht das Gefühl, allei­ne mit einer schwie­ri­gen Auf­ga­be zu kämp­fen.

Kurz­über­sicht

Das war jetzt eini­ges an Input auf ein­mal. Hier haben wir also noch­mal zusam­men­fas­send die Kern­aus­sa­gen gesam­melt, damit du auch jeder­zeit schnell dar­auf zurück­grei­fen kannst:

Die zwei Arten von Moti­va­ti­on sind extrin­sisch (von Außen­fak­to­ren, wie z. B. Schul­no­ten oder dem Chef, abhän­gig) und intrin­sisch (inner­lich, aus dem eige­nen Wil­len her­aus ange­trie­ben). Intrin­si­sche Moti­va­ti­on ist viel nach­hal­ti­ger und sta­bi­ler, also wol­len wir die­se stei­gern und kul­ti­vie­ren.

Zwei Psy­cho­lo­gen haben die soge­nann­te Selbst­be­stim­mungs­theo­rie der Moti­va­ti­on (SDT) ent­wi­ckelt, die aus­sagt, dass wir 3 Grund­be­dürf­nis­se pfle­gen müs­sen, um unse­re intrin­si­sche Moti­va­ti­on zu stei­gern.

Die­se sind:

1. Auto­no­mie. Wir wol­len uns selbst­be­stimmt und nicht fremd­ge­steu­ert füh­len. Dazu kön­nen wir unser Mind­set gegen­über einer Auf­ga­be mit­hil­fe von Ref­raming ändern (Bei­spiel: „Ich darf…“ oder „Ich will…“ anstel­le von „Ich muss…“). Außer­dem kön­nen wir inner­halb unse­rer Auf­ga­be eige­ne Etap­pen­zie­le fest­le­gen und den Weg zum End­ergeb­nis somit selbst fest­le­gen.

2. Kom­pe­tenz. Wir wol­len das Gefühl haben, mit unse­rer Arbeit vor­an­zu­kom­men und etwas zu bewir­ken. Um das zu stei­gern, kön­nen wir uns Feed­back von außen ein­ho­len, aber vor allem viel Selbst­re­fle­xi­on in unse­re Arbeit ein­bau­en und uns somit unse­re Ent­wick­lung und unse­ren Fort­schritt vor Augen füh­ren, der uns wie­der­um moti­viert. Reflek­tie­ren kön­nen wir z. B. pas­send zu unse­ren Etap­pen­zie­len, um zwi­schen­durch sicher­zu­stel­len, dass wir auf dem rich­ti­gen Weg sind.

3. Sozia­le Ein­ge­bun­den­heit. Die­ser Begriff bezieht sich auf das Bedürf­nis, dazu­zu­ge­hö­ren und nicht allei­ne zu sein. Wir kön­nen es pfle­gen, indem wir Bezie­hun­gen zu Men­schen mit ähn­li­chen Zie­len, Auf­ga­ben, Wer­ten und auch Pro­ble­men auf­bau­en (Bei­spiel: Kolleg*innen oder Kommiliton*innen). Dann kön­nen wir uns gegen­sei­tig aus­tau­schen und moti­vie­ren.

Ach­tet man auf die­se Bedürf­nis­se, kann man für jede Auf­ga­be intrin­si­sche Moti­va­ti­on ent­wi­ckeln und somit Frus­tra­ti­on und Antriebs­lo­sig­keit ver­rin­gern.

Fazit

Die wohl wich­tigs­te Erkennt­nis, die man bezüg­lich die­ses The­mas haben kann, ist, dass das Pro­blem viel­leicht gar nicht ist, dass man bis­her nicht aus­rei­chend Moti­va­ti­on hat­te – son­dern ledig­lich, dass man sich auf die fal­sche Art von Moti­va­ti­on fokus­siert hat!

In Zukunft weißt du nun also Bescheid: Arbei­te an dei­ner intrin­si­schen Moti­va­ti­on und ver­las­se dich weni­ger auf extrin­si­sche – das ist viel erfül­len­der!

Wir hof­fen, dass die­ser Bei­trag hilf­reich war! Tei­le dei­ne Gedan­ken zum oder eige­ne Erfah­run­gen mit dem The­ma ger­ne in den Kom­men­ta­ren mit uns.

Durch „Tempt­a­ti­on Bund­ling“ gesun­de Gewohn­hei­ten attrak­ti­ver gestal­ten

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Neben Charles Duhiggs „The Power of Habit“ gehört das Buch „Ato­mic Habits“ (deut­scher Titel: „Die 1%-Methode“) von James Clear zu den bekann­tes­ten Selbst­op­ti­mie­rungs­bü­chern, die sich mit dem The­ma Gewohn­hei­ten und dem Eta­blie­ren davon aus­ein­an­der­set­zen.

In bei­den Büchern geht es um blei­ben­de Ver­än­de­run­gen, nicht sofor­ti­ge (denn die­se hal­ten meist nicht). In Cle­ars Buch, das den Unter­ti­tel „Mini­ma­le Ver­än­de­rung, maxi­ma­le Wir­kung“ trägt, geht es vor allem dar­um, dass ganz klei­ne Ver­än­de­run­gen auf dem Weg zu einem bes­se­ren Ich mit gesün­de­ren Gewohn­hei­ten sehr viel bewir­ken kön­nen. Daher auch der Titel: Es geht dar­um, jeden Tag ledig­lich 1% von dem erziel­ten Ergeb­nis zu errei­chen – und am Ende hast du dann eine Gewohn­heit eta­bliert.

Die­se For­mel steckt hin­ter einer Gewohn­heit

Sowohl Duhigg als auch Clear gehen in ihren Büchern auf die For­mel ein, die hin­ter Gewohn­hei­ten steckt. Die­se haben wir in die­sem Bei­trag anhand von Duhiggs Buch bereits aus­führ­lich beschrie­ben. Doch hier noch ein­mal die Kurz­über­sicht:

Eine Gewohn­heit besteht aus einem Aus­lö­ser, einer Rou­ti­ne bzw. einer Ant­wort (auf den Aus­lö­ser) und schließ­lich noch einer Beloh­nung. Clear nennt im Gegen­satz zu Duhigg zwi­schen Aus­lö­ser und Rou­ti­ne noch einen wei­te­ren Schritt: das Ver­lan­gen, das eben zur Routine/Antwort führt. Bei ihm lau­tet die For­mel also Aus­lö­serVer­lan­gen - Ant­wortBeloh­nung.

Die sofor­ti­ge Beloh­nung ist logi­scher­wei­se das, was wir uns wün­schen und wes­we­gen sich Gewohn­hei­ten über­haupt fest­set­zen – und wes­we­gen wir auch teil­wei­se schäd­li­che haben (wie z. B. das Rau­chen – das ent­span­nen­de Gefühl ist da die Beloh­nung). Gewohn­hei­ten haben wirk­lich viel Macht über uns, denn sie funk­tio­nie­ren selbst dann, wenn wir wis­sen, dass sie uns lang­fris­tig scha­den. Posi­ti­ve Gewohn­hei­ten zu eta­blie­ren, die kei­ne sofor­ti­gen Ergeb­nis­se lie­fern (Bei­spiel: kör­per­li­che Fit­ness) ist also schwie­rig, weil wir es ohne die direkt greif­ba­re Beloh­nung schwer fin­den, uns dafür zu moti­vie­ren.

Clear gibt sei­nen Lesern aller­dings Tricks mit auf den Weg, um die klei­nen Ver­än­de­run­gen, um die es in sei­nem Buch geht, kon­se­quent täg­lich umzu­set­zen, damit sie sich dann auch irgend­wann zu Gewohn­hei­ten ent­fal­ten kön­nen, die einem nicht mehr schwer vor­kom­men. 

Zu sei­nen Tricks gehört u. a. etwas, das Tempt­a­ti­on Bund­ling heißt. 

Was ist Tempt­a­ti­on Bund­ling?

Tempt­a­ti­on heißt auf Deutsch Ver­su­chung und Bund­ling kann mit Bün­deln über­setzt wer­den. Der Begriff wird in der deut­schen Über­set­zung des Buchs auch mit dem Wort Bedürf­nis­kom­bi­na­ti­on beschrie­ben. Es geht im Grun­de dar­um, eher unat­trak­ti­ve Gewohn­hei­ten mit attrak­ti­ven zu kom­bi­nie­ren – dann ist man moti­vier­ter, sie zu machen.

Im Buch beschreibt Clear als Bei­spiel einen Infor­ma­tik­stu­den­ten namens Ronan Byr­ne, der ein sta­tio­nä­res Fahr­rad an sei­nen Lap­top kop­pel­te und es so ein­stell­te, dass er nur Net­flix schau­en konn­te, wenn er gleich­zei­tig auf dem Fahr­rad eine bestimm­te Geschwin­dig­keit fuhr. Wur­de er lang­sa­mer, mach­te Net­flix auto­ma­tisch Pau­se. Somit schaff­te er es, regel­mä­ßi­gen Sport als Gewohn­heit in sei­nen All­tag ein­zu­bau­en, indem er ihn mit einer bereits eta­blier­ten Gewohn­heit, die ihm Spaß mach­te, kom­bi­nier­te.

Es muss aber natür­lich nicht gleich so extrem sein. Ein paar ein­fa­che­re Ideen wären:

  • Dir einen lecke­ren Tee in dei­nem Lieb­lings­ca­fé nur dann holen, wenn du hin­spa­zierst, anstatt mit öffent­li­chem Ver­kehr oder dem Auto zu fah­ren.
  • Die neue Fol­ge dei­nes Lieb­lings­pod­casts nur dann hören, wenn du gleich­zei­tig den Abwasch machst.

Du kannst dir natür­lich die Kom­bi­na­tio­nen ein­fal­len las­sen, die auf dei­ne Vor­lie­ben, Bedürf­nis­se, Wün­sche und Zie­le ange­passt sind.

War­um funk­tio­niert das?

Din­ge, die wir ger­ne machen, schüt­ten in unse­rem Hirn den Neu­ro­trans­mit­ter Dopa­min aus. Von ihm hast du bestimmt schon gehört – er wird auch Glücks­hor­mon oder Boten­stoff des Glücks genannt.

Aller­dings wird Dopa­min auch dann schon aus­ge­schüt­tet, wenn man nur an die Beloh­nung denkt – also Vor­freu­de erlebt – wes­we­gen das Ver­lan­gen auf­kommt, bestimm­te Sachen zu tun, die zu der Beloh­nung füh­ren (z. B. etwas Süßes zu essen oder Net­flix zu schau­en). Da bei den erziel­ten Gewohn­hei­ten (wie bereits erwähnt) oft eine (offen­sicht­li­che) sofor­ti­ge Beloh­nung fehlt, kommt das Ver­lan­gen nicht so stark auf.

Mit Tempt­a­ti­on Bund­ling musst du auf die­se sofor­ti­ge Beloh­nung nicht ver­zich­ten und bist somit moti­vier­ter – gleich­zei­tig arbei­test du aber auch an den lang­fris­ti­gen Zie­len, die sich dann auf Dau­er als Gewohn­heit eta­blie­ren.

Irgend­wann freust du dich sogar auf die „unat­trak­ti­ve“ Gewohn­heit, die du machen „musst“, weil du weißt, dass du gleich­zei­tig die attrak­ti­ve Sache machen darfst – und dein Hirn schon Dopa­min aus­schüt­tet, wenn es dar­an denkt. Das bevor­ste­hen­de Glücks­ge­fühl wird in dei­nem Kopf dann auch mit der „unat­trak­ti­ven“ Sache ver­knüpft.

Zudem fühlst du dich dann auch nicht schul­dig, weil du z. B. Net­flix geschaut hast, anstatt Sport zu machen, was du dir eigent­lich vor­ge­nom­men hat­test. 

Fazit

Ja, es kann frus­trie­rend sein, nicht schnell dort anzu­kom­men, wo man sein will, doch auf lan­ge Sicht ist es die sinn­vol­le­re Wahl, sich auf nach­hal­ti­ge Ver­än­de­run­gen zu kon­zen­trie­ren – denn wie bereits gesagt, klappt es meist nicht, wenn man sich bloß schnel­le Ergeb­nis­se wünscht.

Tempt­a­ti­on Bund­ling ist des­we­gen eine hilf­rei­che Metho­de, dies bes­ser hin­zu­be­kom­men – und es dabei sogar zu genie­ßen! Kom­bi­nie­re ein­fach Akti­vi­tä­ten, auf die du weni­ger Lust hast, mit wel­chen, die du ger­ne regel­mä­ßig machst – und schon fängt dei­ne neue Gewohn­heit an, sich fest­zu­set­zen!

Abschlie­ßen­de Gedan­ken

Clear nennt in sei­nem Buch auch eini­ge ande­re hilf­rei­che Tipps (von denen sich eini­ge auch mit denen von Charles Duhigg decken/überschneiden), auf die wir hier nicht im Detail ein­ge­gan­gen sind. Zudem ver­deut­licht er, wes­halb sei­ne Tricks funk­tio­nie­ren, immer anhand von gut ver­ständ­li­chen Bei­spie­len. Es lohnt sich also auf jeden Fall, „Die 1%-Methode“ mal gele­sen zu haben!

Wir hof­fen trotz­dem, dass dir die­ser klei­ne Über­blick über die Metho­de des Tempt­a­ti­on Bund­ling schon mal etwas gebracht hat und es dir in Zukunft erleich­tern wird, neue Gewohn­hei­ten zu eta­blie­ren.

War­um wir immer unter­schät­zen, wie lan­ge etwas dau­ern wird

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Es steht eine Dead­line an. Viel­leicht arbei­test du an einer Haus­ar­beit oder einem wich­ti­gen Pro­jekt für die Arbeit – viel­leicht hast du dir auch ein­fach selbst irgend­ein Ziel gesetzt, an das du dich unbe­dingt in einem bestimm­ten Zeit­raum hal­ten woll­test.

Doch schon wie­der wird die Zeit knapp und die Frist kommt immer näher…und du bist nicht so weit, wie du sein woll­test. Dann geht es auch schon mit Stress und Frust los und du ver­zwei­felst erst recht.

Jedes Mal nimmst du dir vor, die­ses Mal bes­ser zu pla­nen. Jedes Mal nimmst du dir vor, dir mehr Zeit zu las­sen.

War­um pas­siert dir das also immer wie­der?

Viel­leicht liegt es gar nicht an dei­ner eige­nen feh­len­den Wil­lens­kraft – viel­leicht liegt es an einem sehr häu­fi­gen Pro­blem, dem soge­nann­ten Pla­nungs­fehl­schluss.

Die­ser ist eine kogni­ti­ve Ver­zer­rung, mit der jeder zu kämp­fen hat – du bist also bei wei­tem nicht der Ein­zi­ge!


Doch was genau ist der Pla­nungs­fehl­schluss, wie­so lei­den wir alle dar­an und – vor allem – was kön­nen wir tun, um ihn zu über­win­den?

Der Pla­nungs­fehl­schluss

Die­ses gedank­li­che Phä­no­men sagt ein­fach nur aus, dass wir Men­schen eine Ten­denz haben, zu unter­schät­zen, wie lan­ge wir für eine bestimm­te Auf­ga­be brau­chen wer­den.

Das gilt auch dann, wenn wir die­se Auf­ga­be (oder eine ähn­li­che) schon ein­mal gemacht haben und eigent­lich wis­sen müss­ten, wie lan­ge sie braucht. Wegen die­sem Phä­no­men pas­siert es immer und immer wie­der, dass wir plötz­lich zu wenig Zeit für etwas übrig haben und voll­kom­men in Stress gera­ten.

Doch wie­so schät­zen wir den Zeit­auf­wand immer wie­der falsch ein?

Es gibt meh­re­re Grün­de, wes­halb dies der Fall ist:

Der Pla­nungs­fehl­schluss geht mit einer wei­te­ren kogni­ti­ven Ver­zer­rung ein­her: der soge­nann­ten Opti­mis­mus­ver­zer­rung, die besagt, dass Men­schen die Wahr­schein­lich­keit von posi­ti­ven Ereig­nis­sen über­schät­zen und die Wahr­schein­lich­keit von nega­ti­ven unter­schät­zen – aber meist nur in Bezug auf sich selbst und ihre eige­ne Zukunft.

Wir Men­schen den­ken also (über-)optimistisch, wenn wir pla­nen, und den­ken des­we­gen jedes Mal, dass es die­ses Mal anders wird. Das ist teil­wei­se eben eine Über­ein­schät­zung der Wahr­schein­lich­keit eines posi­ti­ven Ergeb­nis­ses (bzw. eine Unter­ein­schät­zung des­sen, dass Unge­plan­tes dazwi­schen­kom­men kann) und auch der eige­nen Fähig­kei­ten oder Mög­lich­kei­ten – und teil­wei­se ist es auch Wunsch­den­ken, weil wir ger­ne hät­ten, dass alles schnell und glatt klappt.

Zudem ana­ly­sie­ren wir unse­re ver­gan­ge­nen Erfah­run­gen oft nicht detail­liert genug (viel­leicht auch, weil es unse­rer Mei­nung nach zu viel Zeit in Anspruch neh­men wür­de – oder weil wir es dank der Opti­mis­mus­ver­zer­rung nicht für nötig hal­ten). Wir den­ken zwar viel­leicht an das letz­te Mal und ver­su­chen, anhand des­sen ein­zu­schät­zen, wie lan­ge wir brau­chen wer­den – doch wir schau­en nicht unbe­dingt auf jedes Detail und jeden Bau­stein der Auf­ga­be und wie viel Zeit die indi­vi­du­el­len Schrit­te in Anspruch genom­men haben.

Was kön­nen wir also dage­gen tun?

Wie schaf­fen wir es nun also, dass es beim nächs­ten Mal wirk­lich anders wird?

Einer­seits ist es schon ein­mal ein wich­ti­ger ers­ter Schritt, über­haupt zu wis­sen, dass es die­ses Phä­no­men gibt – denn dann kann man es schon mit­be­den­ken, wenn man das nächs­te Mal die Dau­er einer Auf­ga­be plant oder ein­schätzt.

Reich­lich Puf­fer­zeit ein­pla­nen

Weiß man es, kann man sich bewusst viel mehr Zeit ein­pla­nen, als man für nötig hält – dann hat man eine gewis­se Puf­fer­zeit. Wenn man sie letzt­end­lich doch nicht (voll­stän­dig) benö­tigt, ist das ja auch gut – dann ist man eben frü­her fer­tig! Doch wenn man sie dann doch benö­tigt, hat man sie und kann somit die­sen unan­ge­neh­men Zeit­druck ver­mei­den, der ent­steht, wenn es knapp wird.

Anhand ver­gan­ge­ner Erfah­run­gen rea­lis­ti­scher ein­schät­zen

Dar­über hin­aus kön­nen wir uns den Zeit­auf­wand von ver­gan­ge­nen Pro­jek­ten, Auf­ga­ben usw. genau­er anschau­en (und viel­leicht bei zukünf­ti­gen auch wäh­rend­des­sen schon doku­men­tie­ren, was wie lan­ge gebraucht hat, um es uns beim nächs­ten Mal ein­fa­cher zu machen). Wir kön­nen die genau­en Schrit­te (und auch Unvor­her­ge­se­he­nes, das dazwi­schen­kam!) ana­ly­sie­ren und somit einen rea­lis­ti­sche­ren Plan für die bevor­ste­hen­de Auf­ga­be erstel­len.

Struk­tu­riert pla­nen

Es ist ohne­hin hilf­reich, die Aufgabe/das Pro­jekt im Vor­hin­ein in vie­le klei­ne Schrit­te zu unter­tei­len, damit wir über­haupt einen Über­blick dar­über haben, was genau gemacht wer­den muss. Das machen wir näm­lich oft nicht (oder eben oft nicht genau genug) und kön­nen daher gar nicht rich­tig orga­ni­siert und rea­lis­tisch ein­schät­zen, was alles getan wer­den muss.

Das alles mag viel­leicht sehr müh­sam oder zu zeit­auf­wen­dig klin­gen, doch es spart uns in Zukunft die­se Zeit und vor allem die­sen Stress, der aus dem Pla­nungs­fehl­schluss resul­tiert – und des­we­gen lohnt es sich.

Ande­re Men­schen um Hil­fe bit­ten

Eine wei­te­re mög­li­cher­wei­se hilf­rei­che Tak­tik ist es, ande­re Men­schen nach ihrer Ein­schät­zung zu fra­gen – am bes­ten wel­che, die sich mit die­sem bestimm­ten Pro­jekt oder die­ser Auf­ga­be nicht aus­ken­nen. Du kannst ihnen im Gro­ben schil­dern, was getan wer­den muss (das hilft dir auch beim Sor­tie­ren und Struk­tu­rie­ren) und sie dann nach ihrer Zeit­ein­schät­zung fra­gen. Die Opti­mis­mus­ver­zer­rung ist näm­lich nor­ma­ler­wei­se nur dann vor­han­den, wenn es um unse­re eige­nen Sachen geht. Ande­re Men­schen wer­den dir eher rea­lis­ti­sche oder sogar pes­si­mis­ti­sche Ein­schät­zun­gen geben (also über­schät­zen, wie lan­ge es braucht), was dir im End­ef­fekt auch wie­der Puf­fer­zeit geben könn­te!

Hof­fent­lich fühlst du dich nun bes­ser gewapp­net, an zukünf­ti­ge Pro­jek­te ran­zu­ge­hen – und hof­fent­lich weißt du jetzt, wie du die­sen ver­meint­lich unver­meid­ba­ren Zeit­stress umge­hen kannst! Wir wün­schen dir viel Erfolg dabei!

So kannst du neue Gewohn­hei­ten effek­tiv eta­blie­ren (und alte los­wer­den)

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Möch­test du ger­ne neue Gewohn­hei­ten in dei­nem Leben eta­blie­ren – viel­leicht, um dein Leben gesün­der, stress­frei­er oder pro­duk­ti­ver zu gestal­ten? Fin­dest du es aber schwer, Gewohn­hei­ten lang­fris­tig bei­zu­be­hal­ten? Viel­leicht bist du am Anfang total moti­viert, ver­lierst aber schnell die Lust und gibst auf – auch wenn du weißt, dass es dir gut­tun wür­de, dran­zu­blei­ben.

Viel­leicht möch­test du auch schäd­li­che Gewohn­hei­ten los­wer­den und bist auch hier anfangs total moti­viert, doch es hält nie an und du ver­lierst noch mehr an Moti­va­ti­on, weil du immer wie­der ent­täuscht von dir bist.

Wenn dir das alles bekannt vor­kommt, bist du hier an der rich­ti­gen Stel­le. Wir geben dir ein paar Impul­se mit auf den Weg zu dei­nem gesün­de­ren, zufrie­de­ne­ren Ich.

Der „Habit-Loop“

Im berühm­ten Buch „The Power of Habit“ von Charles Duhigg, in dem er (wie der Name schon sagt) die Macht der Gewohn­hei­ten erläu­tert, beschreibt er eine ganz ein­fa­che For­mel, die jede Gewohn­heit beschreibt. Die­se heißt „Habit-Loop“ oder Gewohn­heits­schlei­fe. Und sie sieht so aus:

Aus­lö­ser – Rou­ti­ne – Beloh­nung

Jede Gewohn­heit beginnt mit einem Aus­lö­ser. Die­ser ist etwas Exter­nes, dass dir signa­li­siert, dass du han­deln sollst.

Bei­spie­le: Der Ton einer Han­dy-Benach­rich­ti­gung; die Zahn­bürs­te, die du mor­gens oder abends im Bad siehst; die Kaf­fee­ma­schi­ne in der Küche.

Dar­auf folgt dann die Rou­ti­ne. Du führst die Hand­lung durch, die mit dem Aus­lö­ser ver­bun­den ist. Die­se geschieht rela­tiv auto­ma­tisch und ohne viel men­ta­le Ener­gie.

Bei­spie­le: Benach­rich­ti­gung anse­hen; Zäh­ne put­zen; Kaf­fee machen.

Zum Schluss kommt dann die Beloh­nung als Ergeb­nis der Hand­lung. 

Bei­spie­le: Ablen­kung von der Arbeit oder eine Benach­rich­ti­gung, die der Freu­de bringt (schö­ne Nach­richt, neu­es Like usw.); Fri­sche­ge­fühl im Mund sowie Ent­span­nung, da das Zäh­ne­put­zen erle­digt ist; fri­schen Kaf­fee haben.

Die­se Schlei­fe hat sich über eine lan­ge Zeit ein­ge­spielt und ist somit sehr stark ver­in­ner­licht. Aus dem Grund kann es schwer sein, bestimm­te Gewohn­hei­ten abzu­le­gen – und es ist auch schwer, neue anzu­le­gen, weil es eben eine gewis­se Zeit und vor allem Regel­mä­ßig­keit braucht, bis eine neue Akti­vi­tät, die man sonst nicht gemacht hat und die (noch) nicht zur eige­nen Rou­ti­ne gehört, tat­säch­lich zur Gewohn­heit wird.

Doch die von Duhigg beschrie­be­ne For­mel kann man sich zu Nut­ze machen.

Neue Gewohn­hei­ten eta­blie­ren

Schritt 1: Es lässt sich ablei­ten, dass man für eine neue Gewohn­heit erst ein­mal einen Aus­lö­ser eta­blie­ren und in sei­nen All­tag ein­bau­en muss, sodass man ihn regel­mä­ßig oder zu dem gewünsch­ten Zeit­punkt wahr­nimmt.

Bei­spie­le: Du möch­test Sport in dei­ne Mor­gen­rou­ti­ne ein­bau­en. Du könn­test dei­ne Sport­klei­dung am Vor­tag raus­le­gen, sodass du sie am nächs­ten Mor­gen siehst und nicht lan­ge über­le­gen musst.

Oder viel­leicht möch­test du anfan­gen, nach dem Auf­ste­hen ein Glas Zitro­nen­was­ser zu trin­ken. Schrei­be dir viel­leicht als Aus­lö­ser einen Zet­tel, auf dem „Zitro­nen­was­ser“ steht, und lege ihn auf dei­nen Nacht­tisch oder neben dei­nen Wecker. Ziehst du das dann eine Wei­le durch, wirst du den Zet­tel irgend­wann gar nicht mehr brau­chen.

Schritt 2: Die Rou­ti­ne. Die­se führst du dann ein­fach durch – doch gera­de am Anfang benö­tigt es ein wenig Über­win­dung, bis sie zum Auto­ma­tis­mus wird. Hilf­reich kann sein, sie sich durch ein wenig Vor­be­rei­tung so ein­fach und wenig auf­wen­dig wie mög­lich zu machen – dann wird man sie auch eher machen wol­len.

Bei­spie­le: Die Idee mit den Sport­klei­dern funk­tio­niert hier schon gut, weil man sich mor­gens die Zeit und Ener­gie spart, die benö­tigt wird, um die Klei­der erst­mal raus­zu­su­chen.

Was das Zitro­nen­was­ser angeht, könn­test du es am Vor­tag schon vor­be­rei­ten und im Kühl­schrank lagern (viel­leicht sogar in einer Fla­sche, die für ein paar Tage reicht). Dann musst du es am Mor­gen ledig­lich raus­ho­len und ggf. in ein Glas fül­len.

Schritt 3: Das Bes­te an die­ser Schlei­fe ist natür­lich die Beloh­nung, denn sie ist der Grund, wes­halb man über­haupt Gewohn­hei­ten eta­blie­ren möch­te. Doch wenn das erwünsch­te Ergeb­nis erst irgend­wann in der Zukunft liegt (z. B. ins­ge­samt fit­ter sein), kann es manch­mal schwer sein, dran­zu­blei­ben, weil man kei­ne sofor­ti­ge Beloh­nung hat und rei­ne Wil­lens­kraft nicht aus­reicht. Des­we­gen ist es hilf­reich, sich im Vor­aus Gedan­ken dar­über zu machen, was für sofor­ti­ge Beloh­nun­gen es für eine bestimm­te Gewohn­heit geben könn­te – und sich die­se immer wie­der vor Augen zu füh­ren. Das führt zu mehr Moti­va­ti­on und wenn sich die Gewohn­heit lang­sam ein­pen­delt, wird man begin­nen, sie zu anti­zi­pie­ren und sich tat­säch­lich dar­auf zu freu­en.

Bei­spie­le: Du erhoffst dir vom Sport auf Dau­er viel­leicht ver­bes­ser­te kör­per­li­che Fit­ness, doch eine sofor­ti­ge Beloh­nung könn­ten die Endor­phi­ne, die aus­ge­schüt­tet wer­den, sein – oder der Selbst­wert-Boost nach dem Sport, weil du stolz auf dich bist.

Beim Zitro­nen­was­ser könn­te die Beloh­nung (neben den nach­hal­ti­gen posi­ti­ven Aus­wir­kun­gen auf die Gesund­heit) sein, dass du dich danach erfrisch­ter und wacher fühlst.

Für neue Gewohn­hei­ten ist vor allem wich­tig zu erken­nen, dass es die­se Gewohn­heits­schlei­fe gibt, denn dann kann man sie nut­zen.

Man kann die­ses Wis­sen genau­so nut­zen, um schäd­li­che Gewohn­hei­ten los­zu­wer­den (oder auch ein­fach Gewohn­hei­ten, die man mehr haben möch­te). Und zwar so:

Alte Gewohn­hei­ten los­wer­den

Es ist gar nicht so kom­pli­ziert, wie man viel­leicht denkt. Im Prin­zip muss man nur eine Sache anders machen, um Gewohn­hei­ten abzu­schaf­fen:

Aus­lö­ser und Beloh­nung blei­ben gleich. Ledig­lich die Rou­ti­ne muss geän­dert wer­den.

Der Grund, wes­halb wir eine Hand­lung durch­füh­ren, ist die Beloh­nung. Doch wenn die Gewohn­heit etwas Schäd­li­ches ist, wie bei­spiels­wei­se Rau­chen oder über­mä­ßi­ger Zucker­kon­sum, ist es sinn­voll, sie zu ändern. Das ist aller­dings schwer, denn die Gewohn­heit läuft ers­tens sehr auto­ma­tisch ab und zwei­tens hat man ein Ver­lan­gen nach die­ser Beloh­nung ent­wi­ckelt, das man nur schwer wie­der los­wird.

Des­we­gen kann man ver­su­chen, zum sel­ben Ergeb­nis zu kom­men – aber eben durch eine alter­na­ti­ve Rou­ti­ne! Wich­tig ist auch hier, die Schlei­fe zu erken­nen und sich ers­tens über sei­ne Aus­lö­ser bewusst zu sein und zwei­tens dar­über, was genau die Beloh­nung ist, die man erzielt.

Blei­ben wir also gleich mal bei den Bei­spie­len vom Rau­chen und vom Zucker­kon­sum, um dies zu ver­deut­li­chen.

Ist dein Aus­lö­ser fürs Rau­chen bei­spiels­wei­se der Weg zur Bus­hal­te­stel­le und ist die Beloh­nung einer­seits die Zeit­ver­trei­bung und ande­rer­seits die Ent­span­nung, könn­test du zum Bei­spiel einen Tee mit­neh­men. Die­ser beschäf­tigt dei­ne Hän­de und ent­spannt dich eben­falls.

Ist dein Aus­lö­ser dafür eine Pau­se im Arbeits­tag und ist die Beloh­nung einer­seits, dass du vom Schreib­tisch auf­ste­hen darfst und ande­rer­seits wie­der die Ent­span­nung, kannst du eine Run­de an die fri­sche Luft gehen oder bei­spiels­wei­se ein paar Lie­ge­stüt­ze oder Ent­span­nungs­tech­ni­ken machen.

Ist dein Aus­lö­ser für einen zucker­hal­ti­gen Snack, dass das Essen vor­bei ist und du nor­ma­ler­wei­se Nach­tisch isst und ist dei­ne Beloh­nung, dass du den süßen Geschmack und außer­dem den klei­nen Ener­gie­schub magst, dann grei­fe statt­des­sen zu etwas Obst oder ein paar Dat­teln, viel­leicht mit etwas Nuss­mus und Zimt. Sie sind eben­falls süß und der Ener­gie­schub hält län­ger an, weil die­se Zuta­ten kom­ple­xe Koh­len­hy­dra­te ent­hal­ten im Ver­gleich zu den ein­fa­chen, die in typi­schen süßen Snacks wie Scho­ko­rie­gel oder Gum­mi­bär­chen ste­cken.

Es geht dar­um, das Ver­lan­gen umzu­lei­ten und nicht zu unter­drü­cken – denn das Igno­rie­ren oder Ver­drän­gen funk­tio­niert meist nicht so gut und dann schei­terst du, machst dich dafür run­ter und ver­lierst noch mehr an Moti­va­ti­on.

Natür­lich sind die­se Rou­ti­nen am Anfang nicht so befrie­di­gend wie die bekann­ten, doch mit der Zeit ent­wi­ckelt dein Kör­per statt­des­sen ein Ver­lan­gen nach den neu­en, weil sie zur Gewohn­heit wer­den.

Um dir das zu erleich­tern, ist es auch hier sinn­voll zu pla­nen und den Auf­wand so zu ver­rin­gern. Berei­te dei­nen Tee in einer Ther­mos­kan­ne früh­zei­tig vor, damit du ihn auf dem Weg zur Tür raus mit­nimmst anstatt es doch nicht zu tun, weil du Zeit­stress hast. Schrei­be dir eine Ent­span­nungs­tech­nik auf einen Zet­tel, den du in dei­ner Pau­se schnell fin­dest. Packe dir gesun­de Snacks am Vor­tag oder Mor­gen ein und schnei­de dein Obst z. B. vor, damit du es nicht noch schä­len oder schnei­den musst. Wenn du es schon ver­zehr­fer­tig dabei­hast, isst du es eher, anstatt doch zu etwas Schnel­le­rem zu grei­fen. Über­le­ge dir, was dich von dei­ner neu­en Rou­ti­ne abhal­ten könn­te, und pla­ne ent­spre­chend.

Die­ser Ansatz funk­tio­niert viel bes­ser als zu ver­su­chen, dich nur durch Wil­lens­kraft von einem Ver­hal­ten abzu­hal­ten. Der Fokus liegt dar­auf, neue, gesun­de Gewohn­hei­ten zu eta­blie­ren, die dann nach und nach auto­ma­tisch die alten erset­zen. Dadurch hast du nicht so sehr das Gefühl, dass dir etwas fehlt oder du stark ein­ge­schränkt bist.

Abschlie­ßen­de Tipps

Fang klein an

Neh­me dir nicht gleich zu viel vor, sonst über­for­derst du dich und ver­lierst an Moti­va­ti­on, weil dei­ne Zie­le nicht rea­lis­tisch umsetz­bar sind. Fokus­sie­re dich z. B. auf eine neue Gewohn­heit auf ein­mal und gestal­te sie so, dass sie mach­bar ist.

Wenn du ger­ne jeden Mor­gen Sport machen möch­test, nimm ihn dir viel­leicht erst­mal nur an ein paar Tagen in der Woche vor, und nicht direkt an jedem. Gewöh­ne dich lang­sam dran und du wirst irgend­wann begin­nen, ihn machen zu wol­len.

Wenn du bei­spiels­wei­se mit Jour­na­ling anfan­gen möch­test, nimm dir z. B. erst­mal vor, es immer nur für 1 oder 2 Minu­ten zu machen. Das kommt dir nicht so viel vor und dann machst du es eher – und irgend­wann schaffst du es für einen län­ge­ren Zeit­raum (und freust dich auch drauf!).

Oder pro­bier es mal mit der Metho­de des Tempt­a­ti­on Bund­ling!

Mach dir nicht zu viel Druck

Bestän­dig­keit ist wich­ti­ger als Per­fek­ti­on!

Du musst nicht gleich alles per­fekt hin­be­kom­men; du darfst auch Feh­ler machen und du darfst die Gewohn­heit auch mal ver­ges­sen oder einen klei­nen Rück­fall haben. Wich­tig ist, dass du beim nächs­ten Mal wei­ter­machst und dich nicht davon run­ter­zie­hen lässt. Klei­ne Abwei­chun­gen wer­den dei­nen Fort­schritt nicht gleich rui­nie­ren, des­we­gen ach­te dar­auf, dass du nicht in die­ses „Alles oder nichts“-Mindset fällst.

Fei­er dei­ne Erfol­ge

Sei ruhig stolz auf dich und fei­er dich jedes Mal, wenn du etwas schaffst! Klei­ne Erfol­ge sind viel wert. Viel­leicht hilft es auch, die Gewohn­hei­ten zu Beginn immer schrift­lich abzu­ha­ken, damit du dei­nen Fort­schritt siehst. Aber auch hier: Mache dich nicht dafür fer­tig, wenn es dir mal nicht gelingt.

Wenn du möch­test: Rede mit Leu­ten dar­über

Sie kön­nen dir beim Brain­stor­men von neu­en Rou­ti­nen hel­fen, dich zur Rechen­schaft zie­hen und dir dei­ne Erfol­ge aus einer Außen­per­spek­ti­ve her­aus bestä­ti­gen. Viel­leicht fin­dest du ja auch Men­schen in dei­nem Leben, die eben­falls neue Gewohn­hei­ten eta­blie­ren wol­len, und ihr könnt sie gemein­sam ange­hen und euch immer dar­über aus­tau­schen – das moti­viert auch sehr!

Hof­fent­lich fan­dest du die­sen Bei­trag hilf­reich! Kennst du noch wei­te­re Tipps, die dir beim Abschaf­fen oder Eta­blie­ren von Gewohn­hei­ten hel­fen? Tei­le sie in den Kom­men­ta­ren mit uns!

„Decis­i­on Fati­gue“: Was ist das und was kann ich dage­gen tun? 6 Tipps

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Was ist Decis­i­on Fati­gue?

Decis­i­on Fati­gue ist ein eng­li­scher Begriff aus der Psy­cho­lo­gie, der über­setzt Ent­schei­dungs­mü­dig­keit heißt und das Phä­no­men beschreibt, dass das Tref­fen von vie­len Ent­schei­dun­gen zu Ermü­dung und Erschöp­fung führt – und somit auch dazu, dass wir „schlech­te­re“ Ent­schei­dun­gen tref­fen.

Jeder Mensch trifft am Tag tau­sen­de Ent­schei­dun­gen – vie­le davon ganz klei­ne und unter­be­wuss­te. Dazu gehört alles von „Soll ich noch­mal auf die Schlum­mer­tas­te drü­cken?“ über „Was zie­he ich an?“ bis hin zu „Soll ich den Abwasch direkt machen oder erst noch fünf Minu­ten am Ess­tisch sit­zen blei­ben?“

Auch wenn All­tags­ent­schei­dun­gen oft schnell getrof­fen sind und einem völ­lig nor­mal vor­kom­men, lau­fen im Hin­ter­grund trotz­dem jedes Mal kogni­ti­ve Pro­zes­se ab, die sich auf Dau­er anhäu­fen und uns anstren­gen (auch wenn wir es nicht bewusst so wahr­neh­men). Das führt des­we­gen im Lau­fe des Tages immer mehr zu die­ser Ent­schei­dungs­mü­dig­keit.

Selbst Ent­schei­dun­gen dar­über, wie wir unse­re Frei­zeit ver­brin­gen möch­ten (was eigent­lich eine schö­ne, ent­span­nen­de Zeit sein soll), stren­gen uns an – und in der heu­ti­gen Zeit ist das alles viel extre­mer, weil wir in die­ser digi­ta­len Welt einen Über­fluss an Optio­nen haben (Apps, Strea­ming­diens­te uvm.), der uns total über­for­dern kann.

Falls du dich also oft erschöpft, aus­ge­laugt oder men­tal ange­strengt fühlst und dei­ne Kon­zen­tra­ti­ons- und Ent­schei­dungs­fä­hig­keit nach­lässt, kann es sein, dass Decis­i­on Fati­gue (eine Art kogni­ti­ve Ver­zer­rung) ein Grund dafür ist.

Wie beein­flusst uns die­ses Phä­no­men?

Wenn wir uns erschöpft füh­len, ver­sucht unser Gehirn, Kraft zu spa­ren und trifft des­we­gen im Lau­fe der Zeit oder im Lau­fe des Tages zuneh­mend „schlech­te­re“ (oder gar kei­ne) Ent­schei­dun­gen – weil es zu Abkür­zun­gen (soge­nann­ten heu­ris­ti­schen Ent­schei­dungs­me­cha­nis­men) greift, um mög­lichst wenig Ener­gie zu ver­brau­chen.

Zu die­sen kogni­ti­ven Abkür­zun­gen gehö­ren das Ver­mei­den oder Auf­schie­ben von Ent­schei­dun­gen, das impul­si­ve Tref­fen von Ent­schei­dun­gen (z. B. Impuls­käu­fe) sowie lan­ges Zögern oder Unent­schlos­sen­heit. All dies führt letzt­end­lich dazu, dass wir womög­lich anders han­deln, als wir es eigent­lich ger­ne wür­den, unzu­frie­den sind oder ein­fach noch gestress­ter – weil wir z. B. eine hal­be Stun­de hin- und her­über­legt haben, was wir abends kochen soll­ten, und letzt­end­lich doch etwas bestellt haben, obwohl es weni­ger gesund und teu­rer war, als wir eigent­lich woll­ten.

Kom­men dir die­se Pro­ble­me bekannt vor?

Die gute Nach­richt ist: Du weißt jetzt Bescheid, war­um das pas­siert und kannst somit etwas dage­gen tun. Fol­gen­de Tipps kön­nen dabei hel­fen:

Tipps gegen die Ent­schei­dungs­mü­dig­keit

1. Wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen frü­her am Tag tref­fen

Da die Ansamm­lung von Ent­schei­dun­gen den Tag über zu mehr Erschöp­fung führt, ist es logisch, dass wir mor­gens, nach­dem wir uns eine Nacht lang erholt haben, gedank­lich fri­scher sind. Dem­zu­fol­ge ist es sinn­voll, wich­ti­ge oder gro­ße Ent­schei­dun­gen eher frü­her am Tag zu tref­fen – und des­we­gen ist der Rat „Eine Nacht dar­über schla­fen“ tat­säch­lich ein guter.

Wenn du nach­mit­tags oder abends merkst, dass dei­ne Ent­schei­dungs­fä­hig­keit und Kon­zen­tra­ti­on nach­lässt und es dir mög­lich ist, wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen auf den nächs­ten Tag zu ver­schie­ben, dann tu dies ger­ne auch mal bewusst (schrei­be es dir viel­leicht auch auf, damit du weißt, dass du es fürs Ers­te ver­ges­sen kannst) und genie­ße dann die Erho­lung bis dahin.

2. Pla­nung und Vor­be­rei­tung

Pla­ne dei­nen nächs­ten Arbeits­tag schon am Vor­tag, wäh­rend du im Arbeits­flow bist – dann musst du am nächs­ten Mor­gen nicht gleich schon ewig über­le­gen, was du zu tun hast und wie du den Tag struk­tu­rierst.

Schrei­be auch bei­spiels­wei­se im Vor­aus Ein­kaufs­lis­ten, wenn du dich gedank­lich noch frisch fühlst, damit du im Super­markt nicht noch ewig über­le­gen musst, was du brauchst. Berei­te auch Essen für die Woche am Wochen­en­de wei­test­ge­hend vor, Früh­stück z. B. am Vor­abend und lege z. B. auch dei­ne Klei­der für den nächs­ten Tag schon raus, damit du nicht mor­gens gleich mit ganz vie­len Ent­schei­dun­gen kon­fron­tiert bist. Lege dei­ne Sport­klei­dung für den Abend schon bereit, damit du moti­vier­ter bist, ihn zu machen, anstatt dann doch noch zu hin­ter­fra­gen, ob du wirk­lich willst.

Zusam­men­fas­send: Über­le­ge dir, an wel­chen Stel­len in dei­nem Leben du dir durch ein wenig Vor­be­rei­tung Ent­schei­dun­gen erleich­tern oder abneh­men kannst – und fan­ge an, das nach und nach umzu­set­zen. Bald wer­den die­se Ver­än­de­run­gen zur Rou­ti­ne und neh­men dann viel weni­ger Kraft in Anspruch, weil Gewohn­hei­ten auto­ma­tisch ablau­fen – wie das Zäh­ne­put­zen, das man jeden Abend macht.

3. Auch mal die Ver­ant­wor­tung abge­ben

Auch wenn der inne­re Per­fek­tio­nist es nicht immer zulas­sen will: Die Ver­ant­wor­tung für man­che Ent­schei­dun­gen abzu­ge­ben, kann uns viel men­ta­le Kraft spa­ren. Du kannst dei­ne Fami­lie, Mit­be­woh­ner, Freun­de, Kol­le­gen usw. auch all­täg­li­che Ent­schei­dun­gen (wie z. B. was es zu essen geben soll, wel­che Musik lau­fen soll usw.) über­neh­men las­sen. Eben­so kannst du ande­re auch um Hil­fe, Rat oder ein­fach eine Außen­per­spek­ti­ve bit­ten, wenn du dich mit einer Ent­schei­dung schwer­tust.

Wenn du allei­ne bist, pro­bie­re doch viel­leicht mal die­sen Münz­wurf-Trick aus, um das lan­ge Über­le­gen bei rela­tiv unwich­ti­gen Ent­schei­dun­gen absicht­lich zu umge­hen (und nicht, weil du die Ent­schei­dung auf­schiebst oder ver­drängst!).

Für grö­ße­re Ent­schei­dun­gen, die kei­nen wirk­li­chen Zeit­druck haben, kannst du dir selbst Dead­lines set­zen und dir sagen, „Ab dem Zeit­punkt will ich nicht mehr dar­über nach­den­ken, des­we­gen wer­de ich es bis dahin ent­schei­den.“ Über­le­ge dir viel­leicht noch eine Beloh­nung dafür, um dich noch mehr zu moti­vie­ren.

4. Mini­ma­lis­ti­scher leben

Wenn weni­ger Din­ge und Akti­vi­tä­ten dei­ne Zeit und Auf­merk­sam­keit in Anspruch neh­men, musst du auch weni­ger Ent­schei­dun­gen tref­fen. Falls es für dich also umsetz­bar ist, ver­su­che doch ger­ne, ein paar der über­flüs­si­gen Din­ge aus dei­nem Leben zu strei­chen – viel­leicht die, die dir sowie­so kei­ne wirk­li­che Freu­de oder einen Mehr­wert brin­gen.

Tipps, um dein Leben auf das Wesent­li­che zu kon­zen­trie­ren und somit ent­spann­ter zu sein, fin­dest du in die­sem Bei­trag!

5. Dich mit dei­nen Ent­schei­dun­gen zufrie­den­ge­ben

Übri­gens trägt auch das Hin­ter­fra­gen von bereits getrof­fe­nen Ent­schei­dun­gen zu Decis­i­on Fati­gue bei – wenn du also merkst, dass du dies tust, ver­su­che, damit auf­zu­hö­ren – denn sonst lei­dest du nur zwei­mal. Wer­den dir hin­ter­fra­gen­de Gedan­ken zu Ent­schei­dun­gen, die in der Ver­gan­gen­heit lie­gen, bewusst, kannst du ver­su­chen, sie los­zu­las­sen oder zu reframen

Ver­su­che, dir ins­ge­samt weni­ger Druck zu machen – es kann auch nicht jede Ent­schei­dung die per­fek­te sein, doch das ist in Ord­nung. Im Nor­mal­fall sind die Kon­se­quen­zen nicht gra­vie­rend und man lernt dar­aus! Die Ener­gie, die du beim Hin­ter­fra­gen und Grü­beln ver­brauchst, kannst du dir spa­ren!

6. Erho­lung in den All­tag ein­bau­en

Egal, wie sehr man ver­sucht, sie zu redu­zie­ren: Ent­schei­dun­gen gehö­ren nun mal zum Leben. Gera­de wenn man also vie­le tref­fen muss, die man sich z. B. nicht durch Pla­nung oder Vor­be­rei­tung erleich­tern kann, soll­te man sich bewusst Pau­sen in den Tag ein­bau­en, um zwi­schen­durch immer mal wie­der ein biss­chen neue Ener­gie zu tan­ken – am bes­ten bevor man kom­plett über­wäl­tigt und aus­ge­laugt ist und am bes­ten ohne Ablen­kun­gen (z. B. Han­dy).

So etwas wie eine Ent­schleu­ni­gungs- oder Acht­sam­keits­übun­gen kön­nen in Pau­sen sinn­voll sein – oder auch ein­fach vor die Tür zu gehen. Danach fühlt man sich eher erfrischt, als wenn man nur ein paar Minu­ten durch sozia­le Medi­en scrollt und danach genau­so über­for­dert ist wie davor.

Noch inter­es­sant:

Decis­i­on Fati­gue ist ein Grund, wes­halb Super­märk­te Scho­ko­rie­gel und ande­re Süßig­kei­ten an der Kas­se plat­zie­ren: Nach­dem man im Lau­fe des Ein­kau­fens alle mög­li­chen Ent­schei­dun­gen tref­fen muss­te, bleibt am Ende weni­ger Wil­lens­kraft übrig und man ten­diert eher zu Impuls­käu­fen. Da Zucker auch ein schnel­ler Ener­gie­lie­fe­rant ist, wird die Ver­su­chung noch grö­ßer, da der Kör­per Ener­gie will – doch der kurz­fris­ti­ge Ener­gie­schub hält nicht lang­fris­tig an und das ist somit auch nicht die sinn­volls­te Ent­schei­dung. Wenn du die­ses Pro­blem also oft hast, denkst du viel­leicht nächs­tes Mal, wenn du an der Kas­se bist und nach einer Süßig­keit grei­fen möch­test, an die­ses Phä­no­men – und kannst dich dann eher zurück­hal­ten!

Außer­dem ist Decis­i­on Fati­gue der Grund, wes­halb Ste­ve Jobs immer die Jeans und den schwar­zen Roll­kra­gen­pull­over trug, die zu sei­nem Mar­ken­zei­chen wur­den: Er wuss­te über das Phä­no­men Bescheid und woll­te sei­ne täg­li­chen Ent­schei­dun­gen redu­zie­ren, um sei­ne Pro­duk­ti­vi­tät zu stei­gern – indem er ein­fach immer das­sel­be trug und kei­ne Zeit und Ener­gie damit ver­brin­gen muss­te, etwas aus­zu­su­chen. Und wir wis­sen ja alle, was Ste­ve Jobs alles so erreicht hat! Er ist auch nicht der Ein­zi­ge – u. a. trug auch Ein­stein jeden Tag das­sel­be, und Oba­ma trug aus die­sem Grund im Amt immer nur graue oder blaue Anzü­ge. Natür­lich muss das nicht jeder so extrem machen, doch dar­an erkennt man, dass es wirk­lich wir­kungs­voll sein kann, etwas gegen sei­ne Decis­i­on Fati­gue zu unter­neh­men!

Mit der Pomo­do­ro-Tech­nik pro­duk­ti­ver arbei­ten

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Kennst du die Pomo­do­ro-Tech­nik schon?

Falls nicht, ist viel­leicht jetzt der Zeit­punkt, dich dar­über zu infor­mie­ren – vor allem, wenn du viel pro­kras­ti­nierst oder wäh­rend der Arbeit sehr abge­lenkt und bei­spiels­wei­se dau­ernd am Han­dy bist.

Die­se Tech­nik stei­gert dei­ne Pro­duk­ti­vi­tät und du fühlst dich am Ende des Tages so, als hät­test du gute Arbeit geleis­tet. 

Wie funk­tio­niert die Tech­nik?

Du teilst dei­ne Arbeit in einen Rhyth­mus von 25 Minu­ten akti­ver Arbeits­zeit zu 5 Minu­ten Pau­se ein.

Am bes­ten machst du dir vor­her klar, wor­an du in der Zeit arbei­ten möch­test. Du sor­tierst dei­ne Auf­ga­ben nach Prio­ri­tät (z. B. mit einem Bra­in­dum­ping) und schätzt ein, wie lan­ge du dafür brauchst. Grö­ße­re Auf­ga­ben teilst du in klei­ne­re Schrit­te auf, damit sie gut in die­se klei­nen Zeit­ab­schnit­te pas­sen (und dir auch nicht so über­for­dernd vor­kom­men!). So struk­tu­rierst du dei­nen Tag. Wei­te­re Tipps, um dei­ne Arbeit effek­tiv zu pla­nen und struk­tu­rie­ren, fin­dest du hier!

Wenn du so weit bist, stellst du dir einen Wecker für 25 Minu­ten (die­ser darf auch am Han­dy sein, doch das Han­dy selbst legst du weg oder in den „Nicht stören“-Modus – Ablen­kun­gen soll­ten auf jeden Fall ver­mie­den wer­den). Dann arbei­test du so lan­ge kon­zen­triert, bis der Wecker klin­gelt, und machst anschlie­ßend eine 5‑minütige Pau­se.

Die­se Arbeits­ein­hei­ten wer­den übri­gens „Pomo­do­ri“ genannt – sie­he Abschnitt unten, falls du wis­sen möch­test, wie­so! Am bes­ten malst du dir klei­ne Toma­ten („Pomo­do­ri“) auf ein Blatt oder schreibst dir dei­ne Zeit­ein­hei­ten auf eine Lis­te, damit du sie immer abha­ken oder durch­strei­chen kannst, wenn du eine erle­digt hast.

Nach unge­fähr 4 Pomo­do­ri soll­test du dann eine etwas län­ge­re Pau­se machen (ca. 15–20 Minu­ten). Das wie­der­holst du dann alles, bis dein Arbeits­tag gefüllt ist! Eine län­ge­re Mit­tags­pau­se darf natür­lich auch ein­ge­plant wer­den, z. B. mal 30 statt 15 Minu­ten.

War­um funk­tio­niert die Tech­nik?

Oft über­for­dern uns gro­ße Auf­ga­ben und eine unge­naue Tages­pla­nung. Dank die­ser Tech­nik fal­len die­se Fak­to­ren weg und wir füh­len uns weni­ger über­for­dert und somit moti­vier­ter. Außer­dem wis­sen wir dann immer, dass uns eine Pau­se erwar­tet – und auch wann! Dadurch, dass ein „Ende“ oder ein wenig Erho­lung in Sicht sind, sind wir auch moti­vier­ter.

Die geplan­ten Pau­sen füh­len sich umso erhol­sa­mer an, wenn du das Gefühl hast, sie ver­dient zu haben. Du kriegst den Kopf wie­der ein wenig frei, bevor du dich an die nächs­te Auf­ga­be setzt – die auch schon klar defi­niert ist, wes­we­gen du schnell rein­kom­men kannst.

Die Stun­den des Arbeits­tags gehen außer­dem schnel­ler vor­bei, weil sie getak­tet geplant sind und der Tag dir somit nicht wie ein rie­si­ger Berg an lau­ern­den und unge­nau defi­nier­ten Auf­ga­ben vor­kommt.

Das Abha­ken der Pomo­do­ri fühlt sich pro­duk­tiv an, weil du dei­ne erle­dig­ten Zie­le vor Augen hast und siehst, dass du vor­an­kommst. Am Ende des Tages hast du visu­ell vor­lie­gen, wie viel du geleis­tet hast, und das fühlt sich gut an!

Tipps:

Du musst dei­nen Arbeits­flow nicht unter­bre­chen! Wenn ein Zeit­fens­ter rum ist, du aber das Gefühl hast, mit der aktu­el­len Auf­ga­be nicht fer­tig zu sein und in einem guten Arbeits­flow zu sein, also kon­zen­triert noch ein wenig wei­ter arbei­ten zu kön­nen, dann mach es ruhig! Wenn du dann einen natür­li­chen Punkt fin­dest, an dem du eine Pau­se ein­le­gen kannst, kannst du sie dann machen (am bes­ten bevor dein Kopf raucht!) und danach ein­fach mit wei­te­ren Pomo­do­ro-Ein­hei­ten wei­ter­ma­chen.

Eben­so soll­ten Ablen­kun­gen ver­mie­den wer­den und sogar neue Ideen, die dir kom­men, am bes­ten nur kurz auf­ge­schrie­ben und dir für spä­ter vor­ge­nom­men wer­den. Sowas wie neue Emails, die rein­kom­men, kön­nen auch spä­ter abge­ar­bei­tet wer­den. Am bes­ten unter­brichst du die Arbeit an der aktu­el­len Auf­ga­be nicht.

Die Pomo­do­ro-Zeit­fens­ter kön­nen auch an dei­ne per­sön­li­chen Bedürf­nis­se ange­passt wer­den – du musst nicht zwin­gend bei 25 Minu­ten Arbeit zu 5 Minu­ten Pau­se blei­ben. Pro­bie­re es aus und ler­ne, mit wel­chen Zeit­fens­tern du am bes­ten und pro­duk­tivs­ten arbei­ten kannst.

Woher kommt der Name „Pomo­do­ro-Tech­nik“?

Die Tech­nik wur­de in den 80er-Jah­ren von einem Ita­lie­ner namens Fran­ces­co Ciril­lo ent­wi­ckelt. Er ver­wen­de­te als Wecker eine Küchen­uhr, die wie eine Toma­te geformt war – und das ita­lie­ni­sche Wort für Toma­te ist „Pomo­do­ro“ (die Plu­ral­form ist „Pomo­do­ri“). Des­we­gen heißt die­se Tech­nik so!

Hof­fent­lich bringt dir sie dir etwas und dei­ne Arbeits­ta­ge füh­len sich erfül­len­der und pro­duk­ti­ver an, wenn du sie anwen­dest! Viel Erfolg!

10 Tipps, um dein Selbst­be­wusst­sein zu stei­gern

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Wenn du die fol­gen­den Din­ge regel­mä­ßig tust, wirst du auto­ma­tisch selbst­be­wuss­ter.

Auch, wenn sie sich am Anfang komisch anfüh­len, weil du nicht dran gewöhnt bist: In die­sen Fäl­len kann der „Fake it til you make it“-Ansatz wirk­lich hel­fen. Zie­he die­se Din­ge trotz­dem durch und wider­ste­he dem Drang, dich dafür zu recht­fer­ti­gen, und du wirst über­rascht sein, weil sich das alles irgend­wann nicht mehr so fremd anfühlt und dir viel leich­ter fällt.

Das kommt davon, dass dein Selbst­be­wusst­sein ange­stie­gen ist!

Also los geht’s: 10 Din­ge, die dein Selbst­be­wusst­sein stei­gern, wenn du sie regel­mä­ßig übst!

1. Ler­nen, Ent­schei­dun­gen zu tref­fen

Jeder kennt doch bestimmt das ewi­ge Hin und Her, das man bei man­chen Ent­schei­dun­gen hat. Oft ist das Pro­blem, dass man nicht genug Selbst­be­wusst­sein hat und nicht dar­auf ver­traut, dass man die rich­ti­ge Ent­schei­dung trifft. Manch­mal hilft da nur: ein­fach machen – ohne groß auf Erlaub­nis oder Rück­ver­si­che­rung zu war­ten!

Egal, was im End­ef­fekt dabei raus­kommt: Du wirst stolz auf dich sein, die Ent­schei­dung so selbst­be­stimmt getrof­fen zu haben und es wird dir mit jedem Mal ein­fa­cher fal­len, weil du mehr Selbst­ver­trau­en ent­wi­ckelst.

2. Ler­nen, dich durch­zu­set­zen

Wenn du weißt, was du willst oder was dei­ne Zie­le sind, dann ist es Zeit, mutig zu sein und danach zu stre­ben; alles dafür zu tun, denn du hast es ver­dient und musst dich nicht hin­ten anstel­len. Du kannst auch nach Din­gen fra­gen, die du willst oder brauchst. Dei­ne Zie­le, Wün­sche und Bedürf­nis­se sind genau­so viel wert wie die ande­rer!

3. Öfter „Nein“ sagen

Des­to mehr du Gren­zen setzt, des­to leich­ter wird es dir fal­len. Dein Selbst­be­wusst­sein wächst, weil du dei­nen Bedürf­nis­sen mehr Beach­tung schenkst und Wert auf dein eige­nes Wohl­be­fin­den legst – und dann wach­sen dein Wohl­be­fin­den und dein inne­rer Frie­den auch, weil du weni­ger Sachen machst, die du nicht machen willst.

Hier fin­dest du Tipps, wie du das umset­zen kannst.

4. Dich mit Men­schen umge­ben, die dir gut­tun

Ver­brin­ge Zeit mit Men­schen, die dich inspi­rie­ren, unter­stüt­zen, moti­vie­ren, dir gute Lau­ne geben und das Bes­te aus dir her­aus­ho­len. Das alles wirkt sich posi­tiv auf dein Selbst­be­wusst­sein aus! Ver­mei­de dage­gen Men­schen, die dich run­ter­zie­hen oder dir schlech­tes Gewis­sen machen (z. B. wenn du Gren­zen setzt).

In die­sem Bei­trag geht es zwar in ers­ter Linie um roman­ti­sche Bezie­hun­gen, doch vie­le die­ser Anzei­chen kön­nen auch auf Freund­schaf­ten oder ande­re Bezie­hun­gen über­tra­gen wer­den.

5. Kom­pli­men­te anneh­men

Vie­le von uns machen uns auto­ma­tisch schlecht oder begin­nen zu rela­ti­vie­ren, wenn jemand uns ein Kom­pli­ment gibt. Wir glau­ben, das Lob nicht ver­dient zu haben – doch das haben wir! Wenn dir das nächs­te Mal jemand ein Kom­pli­ment gibt, ver­su­che, dich ein­fach nur zu bedan­ken – mehr nicht! Wider­ste­he dem Drang zu wider­spre­chen oder das The­ma zu wech­seln.

6. Dei­ne eige­nen Erfol­ge fei­ern

Gebe dir auch mal selbst ein Kom­pli­ment. Lobe dich dafür, wenn du etwas gut getan oder etwas Schwie­ri­ges geschafft hast – egal, was es ist (und ob es „nur“ mor­gens auf­ste­hen oder ein Glas Was­ser trin­ken ist!) und egal, ob du ursprüng­lich geglaubt hast, du hät­test es nicht ver­dient, dich dafür zu fei­ern. Das hast du!

7. Dir dei­ne Stär­ken bewusst machen

War­um nicht ein­fach mal eine Lis­te mit dei­nen Stär­ken schrei­ben? An die­se kannst du dich dann regel­mä­ßig erin­nern und sie nut­zen. Fokus­sie­re dich dar­auf – nicht jeder kann alles per­fekt, des­we­gen muss man sich dafür auch nicht run­ter­ma­chen. Doch jeder hat eige­ne Fähig­kei­ten und Stär­ken, und in die kann man sei­ne Ener­gie ste­cken! Wenn Leu­te dir Kom­pli­men­te geben, kannst du die­se auch auf eine Lis­te schrei­ben.

8. Posi­ti­ve Affir­ma­tio­nen nut­zen

Wie­der­ho­le Sät­ze, die du ger­ne über dich glau­ben wür­dest oder die das beschrei­ben, was du ger­ne wärst – und irgend­wann glaubst du sie. Der soge­nann­te Wahr­heits­ef­fekt bestä­tigt das!

9. Dich nicht für Feh­ler run­ter­ma­chen

Ohne Feh­ler wür­den wir nie­mals dazu­ler­nen oder uns wei­ter­ent­wi­ckeln – sie sind also was Gutes! Außer­dem sind sie mensch­lich und du wür­dest ande­re Men­schen auch nicht für ihre Feh­ler run­ter­ma­chen. Behand­le dich selbst doch mal genau­so! Und fokus­sie­re dich auf Din­ge, die du noch tun oder ändern kannst, und nicht auf die, die in der Ver­gan­gen­heit lie­gen.

10. Kör­per­hal­tung üben

Das hier ist vor allem im Kon­takt mit ande­ren Men­schen ein guter Tipp: Mit gera­dem Rücken ste­hen bzw. sit­zen; Schul­tern nach hin­ten und Brust raus; nicht zusam­men­ge­kau­ert oder mit ver­schränk­ten Armen daste­hen oder sit­zen; Blick­kon­takt hal­ten, lächeln. Auch wenn es sich selt­sam anfühlt, ver­su­che, das zu igno­rie­ren. Eine sol­che Kör­per­hal­tung wirkt nicht nur auf dein Gegen­über selbst­be­wuss­ter, son­dern du fühlst dich irgend­wann auch selbst so.

Fazit

Wie schon am Anfang gesagt: Die­se Din­ge füh­len sich zu Beginn wirk­lich fremd an. Sie wer­den dir auch nicht jedes Mal gelin­gen, und das ist auch in Ord­nung! Es braucht Zeit, um Gewohn­hei­ten und tief­sit­zen­de Grund­ein­stel­lun­gen über dich selbst zu ändern.

Mache dir des­we­gen nicht zu viel Druck, doch ver­su­che, die­se Din­ge wann immer mög­lich umzu­set­zen – nach und nach wirst du die Ver­än­de­run­gen an dei­nem Selbst­be­wusst­sein wirk­lich spü­ren, und das wird dich dazu ermu­ti­gen, es wei­ter­hin zu trai­nie­ren! Das ist das Gegen­teil von einem Teu­fels­kreis – und das ist zur Abwechs­lung wirk­lich mal schön!