In diesem Beitrag wird kompakt zusammengefasst, wo das Gefühl der Zeitnot, das viele von uns im Alltag plagt, eigentlich herkommt – und wie man dagegen ankämpfen kann.
Zu diesem Thema gibt es auch einen ausführlichen Beitrag, falls du Lust hast, tiefer einzusteigen – desto tiefer das Verständnis, desto genauer kann man auch daran arbeiten – doch hier ist das Wesentliche zusammengefasst. Hoffentlich kann dir das auch schon helfen, falls du an Zeitstress leidest!
Zeit und Zeitnot
Zeit ist ein notwendiges soziales Konstrukt, was wir für die Koordination als Gesellschaft benötigen. Unsere Gesellschaft ist sehr weit vorangeschritten und hat deswegen komplexe Zeitmessung entwickelt. Alles ist genau getaktet, Arbeitsabläufe sowie Maschinen und auch Menschen sollen effizient sein.
Doch oft stressen wir uns zu sehr, weil wir nicht mit den Anforderungen mithalten können – wir haben das Gefühl, nie genug zu schaffen und immer produktiver sein zu müssen.
Warum ist das so und warum ist es ein Problem?
Durch die Entwicklungen in der Gesellschaft, der Kommunikation und der Technologie gibt es tausende von Sachen, die sich dauernd um unsere Aufmerksamkeit streiten (denke z. B. an Streamingdienste, wo es endlose Optionen gibt).
Durch soziale Medien entsteht auch noch die Illusion, dass alles sozusagen gleichzeitig abläuft, weil man den ganzen Tag mit neuem Content konfrontiert wird – Content von anderen Menschen, der nicht die Realität widerspiegelt, uns aber trotzdem das Gefühl gibt, hinterherzuhängen und deswegen minderwertig zu sein.
Wir entwickeln außerdem eine Art Verpassungsangst und wollen immer alles mitbekommen und bei allem dabei sein, was in der heutigen Internet-Welt schlichtweg unmöglich ist.
Da wir dauernd am Handy sind, schalten wir auch niemals ab und selbst unsere Pausen fühlen sich nicht wie Pausen an, weil wir uns nicht entspannen, sondern weiterhin versuchen, mit der schnellen Welt und dem Überfluss an Reizen mitzuhalten.
„Der Eindruck der Zeitknappheit entsteht erst aus der Überforderung des Lebens durch Erwartungen.“ – Niklas Luhmann
Wir leiden also an sehr viel Zeitstress, Druck und Minderwertigkeitsgefühlen, weil wir unseren eigenen Anforderungen sowie den vermeintlichen Anforderungen der Außenwelt nicht gerecht werden können.
Kommt dir das bekannt vor?
Bewusst mal „unproduktiv“ zu sein oder nichts zu tun fühlt sich wie Zeitverschwendung an – doch vielleicht ist es manchmal genau das, was wir brauchen.
So kämpfst du gegen den Zeitstress an
Erwartungen anpassen
Reflektiere, was du für Ansprüche an dich selbst hast und ob diese realistisch oder hilfreich sind. Falls nicht, versuche, sie so anzupassen, dass sie erfüllbar sind – dann kannst du dich auch mal zufriedengeben.
Reflektiere zudem, was du für Werte und Bedürfnisse du hast und versuche, weitestgehend im Einklang mit ihnen zu leben.
Entschleunigen
Ebenfalls kannst du versuchen, dein Leben bewusst zu entschleunigen oder verlangsamen. Versuche, dir die Verpassungsangst und den Drang nach Produktivität abzugewöhnen. Versuche stattdessen, auch mal Pause zu machen und diese Pausen dann auch bewusst und achtsam als solche zu nutzen.
Vergiss nicht:
Du bist ein Mensch und keine Maschine. Du musst nicht immer perfekt getaktet funktionieren und alles machen, also tu dir ruhig den Gefallen und löse dich von diesem Druck!
Mehr zu dem Thema gibt es in unserem ausführlichen Zeitnot-Beitrag zu lesen. Tipps zur Entschleunigung findest du hier.