Wir denken alle, wir sind wichtig. Klar – wie sollten wir auch anders denken? Wir stecken schon unser ganzes Leben lang in unserem Körper und beschäftigen uns die ganze Zeit mit unseren eigenen Gedanken und unserem eigenen Empfinden. Ist klar, dass wir da viel Wert drauf legen. Das ist menschlich.
Das Problem
Doch vielleicht kennst du es auch, dass diese eigene Wichtigkeit, die du dir unabsichtlich zuschreibst, manchmal dazu führt, dass du dich selbst sehr ernst nimmst und dich sogar unter Druck setzt – weil du das Gefühl hast, du musst z. B. immer perfekt sein.
Vielleicht willst du auch einen bestimmten Eindruck vermitteln oder auf eine bestimmte Art und Weise von der Außenwelt wahrgenommen werden (Menschen sind gesellschaftliche Wesen und wollen von Natur aus dazugehören) – und da du für dich selbst so wichtig bist und so sehr in deinen eigenen Gedanken und Weltanschauungen feststeckst, kann es manchmal schwer sein, dich daran zu erinnern, dass andere Menschen nicht unbedingt so genau auf alles achten, was du machst.
An sich ist der Wunsch, z. B. einen guten Eindruck zu vermitteln, gar nicht schlimm. Du willst ja auch nicht, dass dir alles egal ist. Aber wenn der Druck, den du dir selbst machst, etwas Bestimmtes zu sein, zu groß wird oder zu viel Kontrolle über dein Leben gewinnt, ist es vielleicht keine so schlechte Idee zu versuchen, ein bisschen mehr „egal“ in dein Leben zu bringen.
Der Lösungsansatz
Der Autor Charles Bukowski hat mal gesagt, „Some people like what you do, some people hate what you do, but most people simply don’t give a damn.” Übersetzt heißt das soviel wie, „Manche Leute mögen das, was du tust; manche Leute hassen es; doch den meisten ist es schlichtweg egal.“
Dieses Zitat mag zwar auf den ersten Blick zynisch wirken, doch man kann es auch als befreiend betrachten: Die Welt schaut vielleicht gar nicht so genau auf alles, was du tust und deswegen ist es vollkommen in Ordnung, auch mal Fehler zu machen oder auch mal „unperfekt“ zu sein – was auch immer die Wörter Fehler oder unperfekt überhaupt bedeuten.
Manchmal kann es hilfreich sein, sich einfach daran zu erinnern, dass die meisten Menschen auch mit sich selbst beschäftigt sind und deswegen gar keine Kapazitäten dafür haben, so detailliert auf andere zu achten, dass ihnen vermeintliche Makel auffallen würden. Du gehst doch bestimmt auch nicht die ganze Zeit durch die Welt und beobachtest dabei andere Menschen, nur um nach Sachen an ihnen zu suchen, die du als negativ bewerten kannst.
Also erinnere dich vielleicht ab und zu mal daran, dass nicht alles so ernst sein muss. Sei ruhig einfach du, so wie du bist, mit allem, was zum Menschsein dazugehört – und befreie dich von dem Druck, etwas anderes sein zu müssen.