Entschleunigung: Wie der Name schon verrät, ist das das Gegenteil von Beschleunigung. Es geht darum, sein Leben bewusst zu verlangsamen und so hoffentlich dem Stress entgegenzuwirken, der aus der Schnelligkeit des Lebens (ob beruflich oder privat) und der vermeintlichen Zeitnot, die viele von uns spüren, resultiert.
Klingt Entschleunigung nach etwas, woran du Interesse hättest – aber hast du vielleicht noch gar keine Vorstellung, wie du damit anfangen sollst? Dann bist du hier richtig!
Wie kann ich mein Leben entschleunigen?
Im Folgenden werden ein paar Tricks und Ideen vorgestellt, die dir helfen können, dein Leben bewusst zu entspannen und verlangsamen.
Vorab ist es aber noch wichtig anzumerken, dass Entschleunigung bei jedem anders aussehen kann. Es gibt nicht die eine Formel, die für jeden funktioniert und man muss auch nicht versuchen, alles auf einmal umzusetzen – das könnte wieder zu genau dem Stress führen, den man eigentlich reduzieren möchte.
Probiere dich einfach aus und lerne, was für dich funktioniert. Wenn dir eine Idee aus diesem Beitrag hilft, ist das natürlich super – aber mach dir keinen Druck!
1. An deinem Mindset arbeiten
Um dein Leben zu entschleunigen, musst du es auch tatsächlich wollen. Klingt selbstverständlich, aber oft ist es so, dass man die Vorstellung schön findet, ein entspannteres Leben zu führen, es einem in der Umsetzung aber zu schwer vorkommt, weil man dafür an seinen tiefsitzenden Gewohnheiten arbeiten muss.
Also nehme dir Zeit und reflektiere. Werde dir bewusst, warum du entschleunigen möchtest – schreibe es vielleicht auf. Möchtest du glücklicher werden und möchtest du mehr Zeit für Dinge haben, die dir Freude bringen? Ist dir das wichtig? Wenn ja, dann erinnere dich daran, dass es dir die Umstellung wert ist.
2. Prioritäten setzen
Man schafft nun mal nicht alles, was man gerne schaffen würde. Warum das so ist, kannst du in diesem Beitrag zum Zeitnot-Paradox erfahren – doch Fakt ist, dass im Leben manchmal einfach priorisiert werden muss.
Ähnlich wie im letzten Tipp, kannst du auch hier gerne schriftlich reflektieren, was dir im Leben eigentlich wichtig ist. Natürlich gibt es Pflichten, die erfüllt werden müssen, aber abgesehen davon, kannst du dir überlegen, womit du deine Zeit wirklich verbringen möchtest.
Stelle dir z. B. Fragen wie, „Ist mir das wirklich wichtig?“, „Bringt mir das Freude?“ oder, „Mache ich das hier gerade, weil ich es will oder weil ich glaube, ich sollte?“ Gehe dann in dich hinein und beantworte die Fragen ehrlich. Ist die Antwort nein, ist es in Ordnung, manche Sachen auch einfach mal zu lassen oder nein zu sagen. Oft ist das kein Drama.
Überlege dir deine Prioritäten, deine Werte und deine Bedürfnisse und versuche, mit ihnen im Einklang zu leben. Setze Grenzen – sowohl anderen Menschen gegenüber als auch dir selbst.
3. Momente des Stillstands genießen
Oft greifen wir in ruhigen Momenten zu unseren Smartphones und scrollen ein paar Minuten durch soziale Medien – sei das nun in der Schlange im Supermarkt, während wir auf den Bus warten, an roten Ampeln oder während wir auf unser Essen warten, das in der Mikrowelle ist. Selbst beim Essen sind wir oft am Handy und genießen unser Essen dann gar nicht richtig, weil wir dauerhaft abgelenkt sind.
Probier es doch mal aus, diese Momente bewusst zu genießen. Greife nicht direkt zum Handy oder einer anderen Ablenkung, sondern atme tief durch, entspanne deinen Körper und beobachte das, was du gerade tust sowie die Welt um dich herum – was uns direkt zum nächsten Punkt führt:
4. Achtsam leben
Schmecke z. B. dein Essen oder deinen Kaffee oder Tee am Morgen richtig; fokussiere dich darauf, wie sich alles auf deiner Zunge anfühlt und suche nicht nach Ablenkung. Wenn der Fernseher im Hintergrund läuft, du nebenbei am Handy bist und tausend Sachen auf einmal passieren, stresst dich das unterbewusst. Versuche einfach mal im Hier und Jetzt zu leben, egal was du gerade tust.
Dabei können Achtsamkeitsübungen helfen, wie z. B. die 5–4‑3–2‑1-Übung. Nehme die Welt um dich herum mit allen Sinnen wahr – aber achte auch auf deine Innenwelt. Wie fühlst du dich gerade? Bist du körperlich angespannt, sind deine Zähne z. B. zusammengebissen und kannst du vielleicht deinen Kiefer entspannen?
5. Smartphone-Detox
Das gilt nicht nur in kurzen Momenten oder Wartezeiten. Es kann wirklich hilfreich sein, dich einfach mal eine Zeitlang vom Smartphone abzuschalten. Du kannst z. B. einen Zeitraum festlegen, in dem du einfach nicht auf dein Handy schaust – es vielleicht sogar weglegst, sodass du es nicht sehen kannst – und auch deine Benachrichtigungen abschaltest, denn dieses dauerhafte Vibrieren oder Klingeln ist auch ablenkend.
Falls es wichtig ist, dass du erreichbar bist, kannst du z. B. einen Nicht-Stören-Modus aktivieren und es so einstellen, dass dein Handy trotzdem noch bei Anrufen klingelt – dann musst du keine Angst haben, irgendetwas Wichtiges zu verpassen, musst nicht dauernd nachsehen und kannst entspannt abschalten.
6. Nach draußen gehen
Ein entspannter Spaziergang durch die Natur hilft beim Entschleunigen sehr – vor allem, wenn du ihn mit anderen Punkten aus dieser Liste kombinierst, z. B. wenn du ohne Handy spazierst und dabei achtsam auf die Welt um dich herum fokussiert bist. Beim Spazieren bewegst du dich auch, was deinem Körper und Geist guttut.
7. Bewegung
Spazieren, Yoga oder was du sonst noch so gerne machst – ohne Ablenkung. Fokussiere dich auf die Bewegungen, die du machst (ohne dabei irgendein Fitnessziel oder sowas zu verfolgen) und achte dabei darauf, dass du dich wohl fühlst. Danach bist du bestimmt sehr entspannt (und auch noch glücklicher, denn Bewegung schüttet Glückshormone aus).
8. Dir die Erlaubnis geben, zu entschleunigen
Dieser Punkt ist wahrscheinlich der Wichtigste und geht ein bisschen mit dem ersten Punkt einher. Du darfst dir die Erlaubnis geben, mal langsam zu machen und gelegentlich einfach zu existieren – oder einfach mal etwas nur aus dem Grund zu machen, dass es dich entspannt und dir Spaß macht, ohne diesen Druck im Hinterkopf zu haben, dass du produktiv sein „solltest“.
Das ist nicht einfach, wenn man nicht dran gewöhnt ist – der Kopf schwirrt noch vor Ablenkung. Doch fokussierst du dich dann immer wieder auf den Moment, ist es machbar. Desto mehr du das umsetzt, desto einfacher fällt es dir dann mit der Zeit auch – vor allem, wenn du merkst, wie gut es dir auf Dauer tut, zu entschleunigen!
Kannst du mit diesen Ideen etwas anfangen? Hast du noch weitere Tipps zur Entschleunigung, die wir vielleicht vergessen haben? Sag sie uns doch gerne in den Kommentaren!