Ein­fach mal den Fil­ter aus­tau­schen: Frus­trie­ren­de Situa­tio­nen anders bewer­ten

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Fühlst du dich manch­mal in einer nega­ti­ven Gedan­ken­spi­ra­le gefan­gen? Merkst du, dass du dich von ganz bana­len Sachen stö­ren lässt, die du nicht ändern kannst – und wür­dest du ger­ne dage­gen ankämp­fen, weißt aber nicht wie?

Hast du zudem schon mal bemerkt, dass Situa­tio­nen je nach Tag und Lau­ne kom­plett anders auf dich wir­ken kön­nen?

Bei­spiel

Du lässt eine Fla­sche Toma­ten­sauce fal­len, die dar­auf­hin auf dei­nem Küchen­bo­den explo­diert. Es gibt Tage, an denen du ein­fach instink­tiv lachen und dich dann ans Put­zen machen wür­dest, ohne wei­ter dar­über nach­zu­den­ken. An ande­ren Tagen jedoch wärst du direkt sehr frus­triert und wür­dest dich viel­leicht sogar Stun­den danach noch dafür run­ter­ma­chen. Dann kom­men dir sol­che Gedan­ken wie, „Wie konn­te ich nur so dumm sein?“, „Das hät­te mir nicht pas­sie­ren dür­fen“ und in Extrem­fäl­len viel­leicht sogar sowas wie, „Ich bin kom­plett unfä­hig.“

Doch war­um?

War­um bist du dumm, war­um bist du unfä­hig? War­um dür­fen dir kei­ne Feh­ler pas­sie­ren?

Und was wür­dest du sagen, wenn das einer ande­ren Per­son pas­siert wäre? Bestimmt wür­dest du sie trös­ten und sagen, dass es halb so wild ist. Doch war­um behan­delst du dich selbst anders?

Die Grund­ein­stel­lung zu dir selbst spielt eine gro­ße Rol­le, also z. B. ob du einen nied­ri­gen Selbst­wert hast oder dir wenig zutraust. Dazu kommt auch die tages­ab­hän­gi­ge Ein­stel­lung. Wenn du sowie­so gut drauf bist oder vor Kur­zem ein Erfolgs­er­leb­nis hat­test, stört dich sowas weni­ger als wenn du schlecht gelaunt bist oder etwas Unan­ge­neh­mes ent­we­der neu­lich pas­siert ist oder bevor­steht. Dann ten­dierst du näm­lich dazu, dich eher von sol­chen Situa­tio­nen stö­ren zu las­sen und sogar abwer­tend gegen­über dir selbst zu sein, denn dann wer­den auch nega­ti­ve Grund­über­zeu­gun­gen zu dir selbst, die du sonst viel­leicht gut im Griff hast, ver­meint­lich bestä­tigt – und das ver­stärkt sie nur.

Was kannst du also dage­gen tun?

Übung: Den Fil­ter ändern

Es kann hilf­reich sein, einen Schritt zurück­zu­ge­hen und zu über­le­gen, war­um du eine bestimm­te Reak­ti­on hat­test. Du kannst dir ähn­li­che Situa­tio­nen vor Augen füh­ren, in denen du anders reagiert hast, und ver­glei­chen. Und dann kannst du ver­su­chen, dich in die­ses ande­re Gefühl hin­ein­zu­ver­set­zen – sozu­sa­gen den men­ta­len Fil­ter aus­zu­tau­schen; den dunk­len Fil­ter gegen einen far­ben­fro­hen ein­zu­tau­schen (oder auch ein­fach nur den dunk­len zu ent­fer­nen, sodass du wie­der einen nor­ma­len, kla­ren Blick auf die Situa­ti­on hast).

Die Situa­ti­on ist nicht schlim­mer als sie es an einem ande­ren Tag wäre; du nimmst sie nur schlim­mer wahr. Dei­ne Gedan­ken sind von einem Fil­ter bedeckt – und du kannst die­sen auch able­gen und Situa­tio­nen anders bewer­ten.

Gera­de wenn man sich in einer nega­ti­ven Gedan­ken­spi­ra­le gefan­gen fühlt, denkt man oft nicht dar­an, einen Schritt zurück­zu­ge­hen und auf einer Meta-Ebe­ne über die Situa­ti­on nach­zu­den­ken – dann wür­de man mer­ken, dass sie wirk­lich nicht so dra­ma­tisch ist. Doch ist man sich ein­mal bewusst, dass man das kann und darf, kann man es aus­pro­bie­ren und trai­nie­ren.

Wie set­ze ich das um?

Gibt es z. B. Situa­tio­nen, in denen du merkst, dass du schnell frus­triert wirst, obwohl du viel­leicht zu einem spä­te­ren Zeit­punkt (wenn du dich beru­higt hast) weißt, dass das eine Über­re­ak­ti­on war, dann ver­su­che, dir doch ein­fach einen Zet­tel irgend­wo hin­zu­kle­ben, wo er dir in einem sol­chen Moment auf­fällt.

Schrei­be auf den Zet­tel z. B. „Fil­ter aus­tau­schen“ oder „Anders bewer­ten“ – und dann ver­su­che es ein­fach! Füh­re dir Zei­ten vor Augen, in denen es dir gut ging und du klei­ne Stö­run­gen oder ner­vi­ge Ereig­nis­se gut weg­ge­steckt hast. Schlie­ße viel­leicht sogar die Augen, atme tief durch und ver­su­che, dich in die­ses Mind­set hin­ein­zu­ver­set­zen.

Gehe da vor allem ganz offen, lang­sam und ohne Druck ran; es muss auch nicht auf Anhieb klap­pen. Nega­ti­ve Gedan­ken wol­len ihre Macht nicht ver­lie­ren und es fühlt sich selt­sam an, wenn man nicht dar­an gewöhnt ist, so wohl­wol­lend mit sich selbst umzugehen…doch war­um soll­te man das nicht? Jeder Mensch ist dazu in der Lage – auch du.

Es wird mit der Übung leich­ter und irgend­wann beginnst du, es auto­ma­tisch zu tun. Scha­den kann es jeden­falls nicht – also pro­bie­re es aus!

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