Bist du oft von den ganzen Dingen, die in deinem Haus herumliegen oder die deine Freizeit füllen, gestresst und überfordert? Würdest du dein Leben gerne mehr auf das Wesentliche konzentrieren, damit du dich erfüllt fühlst?
Dann ist dieser Beitrag ein guter Start. Wir geben dir ein paar Tipps mit auf deinen Weg zu einem minimalistischeren Leben, in dem du mehr Zeit für die wirklich wertvollen Dinge hast.
Fange klein an
Mach dir keinen Druck, dein Leben schnellstmöglich umzustellen. Nimm dir Zeit und fokussiere dich eher auf nachhaltige Veränderungen als schnelle. Sortiere nach und nach die Dinge aus, die du nicht brauchst oder willst, und achte dabei immer genau darauf, wie es dir damit geht.
Werde dir über deine Werte bewusst
Warum möchtest du dein Leben überhaupt minimalistischer gestalten?
Was ist für dich wertvoll? Was benutzt du gerne, womit verbringst du gerne deine Zeit? Welche Aktivitäten fühlen sich sinnvoll an, wenn du sie machst? Welche Dinge bringen dir Freude, wenn du sie siehst? Mit welchen Personen verfliegt die Zeit?
Stelle dir auch die schwierigen Fragen – machst/besitzt du bestimmte Dinge, weil du es willst, oder nur, weil du siehst, dass andere es tun/haben?
Nur, wenn du deine Werte weißt, kannst du anfangen, das auszusortieren, was nicht mit ihnen in Einklang ist – seien das Besitztümer, Aktivitäten, Mindsets oder sogar Beziehungen, die dich eher runterziehen, als dass sie dein Leben bereichern.
Natürlich ist es – gerade am Anfang – nicht einfach, auszusortieren und sich von Dingen zu trennen. Deswegen gilt auch hier: Gehe es langsam an und achte darauf, dass du dich wohlfühlst.
Wahrscheinlich wirst du dich erleichtert fühlen, wenn du dich von Sachen trennst, die dir nicht guttun bzw. nur Platz (in deinem Kopf oder außerhalb) einnehmen oder zu deiner Überlastung beitragen, ohne einen Wert zu leisten.
Doch wie gehst du das überhaupt an? Zuerst solltest du verstehen, warum es dir schwerfällt, dich von Dingen zu trennen.
Der Besitztumseffekt
Der Besitztumseffekt (auch Endowment-Effekt genannt) ist eine sogenannte kognitive Verzerrung und erklärt, weshalb wir manchmal so sehr an unseren Sachen hängen.
Der Effekt besagt, dass wir Dingen mehr Wert zuschreiben, die wir schon haben. Aus diesem Grund funktionieren z. B. Probeabos (beispielsweise bei Streamingdiensten) so gut – weil wir das Abo quasi schon haben, schätzen wir es als wertvoller ein. Deswegen wollen wir es oft nach Ablauf der Probezeit nicht kündigen, auch wenn wir uns das im Vorhinein vorgenommen hatten.
Der Effekt bezieht sich vor allem auf Dinge, die man eben besitzt, aber er kann auf alles übertragen werden – also auch z. B. Mindsets/Einstellungen, Meinungen, Menschen und Beziehungen.
Die Lösung
Du willst dein Leben also auf das Wesentliche reduzieren. Also gut! Weißt du, dass es diesen Effekt gibt, kannst du zum Glück anfangen, ihn zu hinterfragen und ihm somit entgegenzuwirken!
Du kann versuchen, Dinge so zu betrachten, als würdest du sie nicht schon besitzen oder haben – das gilt sowohl für Sachen als auch für Gedanken, Pläne oder Beziehungen. Du kannst dir z. B. folgende Fragen (oder Variationen davon) stellen:
Würde ich das nochmal kaufen? Würde ich nochmal ja zu diesem Treffen sagen? Würde ich mir Mühe geben, diesen bestimmten Menschen zu sehen oder bestimmte Dinge zu unternehmen, wenn es nicht so gekommen wäre? Würde ich mir dieses Mindset wünschen oder darauf hinarbeiten, wenn ich es nicht schon hätte?
Ist die Antwort nein, kannst du anfangen, Dinge loszuwerden oder loszulassen. Du kannst auch öfter Nein sagen und nur dann Ja zu etwas sagen, wenn du es wirklich machen willst.
Dasselbe Prinzip kann man beispielsweise auch auf Smartphones übertragen – die digitale Flut ist heutzutage ein großes Problem, das viele unterbewusst stresst. Frag dich also zum Beispiel: Will ich gerade wirklich am Handy sein oder bin ich nur dran, weil ich es in der Hand habe oder weil alle anderen auf ihre Handys schauen? Kann ich es auch mal weglegen?
Fazit
Wenn man minimalistischer leben und nicht vom Besitztumseffekt kontrolliert werden möchte, sollte man sich vor allem diese Frage stellen: Kann ich meine Zeit und Energie wertvoller nutzen, anstatt sie nur abgelenkt und reizüberflutet zu vertreiben – und am Ende gestresster zu sein, weil ich zu viele Dinge im Kopf, auf dem Bildschirm und um mich herum habe?
Die Antwort lautet normalerweise: Ja. Das kann man und das kannst du – indem du bewusst auf ein minimalistischeres Leben hinarbeitest, das nur mit den wichtigsten Dingen gefüllt ist und dir somit viel mehr Platz für Ruhe, Entspannung und inneren Frieden lässt. Und das machst du, indem du dir über deine Werte und den Besitztumseffekt bewusst wirst (und ihn immer wieder hinterfragst).
Klingt das für dich schön? Dann probiere es aus! Jetzt weißt du, wie du loslegen kannst.