Kennst du das Gefühl, dauernd ein schlechtes Gewissen zu haben? Zu glauben, du müsstest dich für bestimmte Dinge entschuldigen oder rechtfertigen – auch wenn du das von anderen Menschen niemals erwarten oder verlangen würdest?
Du stellst deine eigenen Bedürfnisse hinten an und glaubst, das Wohlbefinden aller anderen ist wichtiger als dein eigenes. Doch wieso?
Wieso sollten für dich andere Regeln gelten? Du bist genauso viel wert wie andere Menschen auch und du hast genauso viel Mitgefühl und Verständnis verdient. Und Beziehungen (jeder Art) sind ein Geben und Nehmen – es liegt nicht allein in deinen Händen, dafür zu sorgen, dass alle sich wohlfühlen.
Vielleicht findest du es manchmal schwer einzuschätzen, in welchen Situationen Schuldgefühle berechtigt sind – doch es ist bei vielen so, dass sie oft unnötig darunter leiden, wenn es eigentlich gar nicht nötig wäre. Deswegen haben wir dir eine Liste zusammengestellt, damit du weißt, dass du dich ab sofort für die im Folgenden aufgelisteten Dinge nicht mehr entschuldigen oder schlecht fühlen musst!
Gib dir die Erlaubnis, für deine Grenzen und Bedürfnisse einzustehen. Stelle dir vor, du wärst ein*e Freund*in und gehe genauso wohlwollend mit dir selbst um, wie du es mit ihm/ihr tun würdest.
Wenn es dir schwerfällt, dich davon zu überzeugen, dass du für vieles kein schlechtes Gewissen haben musst, dann greife gerne jederzeit auf diese Liste zurück, um dich daran zu erinnern, dass diese Dinge völlig menschlich und erlaubt sind. Liest und wiederholst du sie oft genug, kannst du dich selbst davon überzeugen!
Hole dir ggf. auch noch Bestätigung von guten, vertrauenswürdigen Freund*innen ein, falls du weitere Meinungen brauchst – sie werden dir garantiert dasselbe sagen.
Also dann:
Hierfür musst du dich nicht schlecht fühlen:
1. Dass du Zeit für dich brauchst.
2. Dass du traurig, träge oder nicht gut gelaunt bist (oder insgesamt für deine Gefühle).
3. Dass es dir nicht gut geht (ob körperlich oder mental).
4. Dass du überfordert bist oder mal etwas nicht verstehst oder nicht kannst.
5. Dass du ehrlich bist.
6. Dass du Grenzen setzt und auch mal „Nein“ sagst.
7. Dass du Bedürfnisse äußerst.
8. Dass du nicht immer erreichbar bist.
9. Dass du Freundschaften und Beziehungen beendest, die dir nicht guttun.
10. Dass du auch mal Hilfe brauchst.
11. Dass du Hilfe oder (ungebetene) Ratschläge nicht annehmen willst.
Haben wir irgendetwas vergessen? Womit würdest du diese Liste noch ergänzen?