Du möchtest deinen Alltag entschleunigen?
Du möchtest dich mit der Welt um dich herum verbunden fühlen, anstatt immer wie auf Autopilot und abgelenkt durch sie zu gehen?
Du möchtest dich mit deinen Sinnen im Hier und Jetzt verankern, aber bist dir nicht sicher, wie dir das gelingt?
Es ist ganz einfach!
Die 5–4‑3–2‑1-Übung ist eine simple Methode, um deine Aufmerksamkeit auf das, was um dich herum geschieht, zu lenken und dich somit auf das Hier und Jetzt zu fokussieren.
Gleichzeitig stabilisiert und erdet dich diese Übung, sie bringt also nicht nur mehr Achtsamkeit, sondern ist auch hilfreich, wenn du dich z. B. sehr gestresst oder ängstlich fühlst oder in negativen oder panischen Gedankenspiralen steckst. Sie lenkt die Aufmerksamkeit von diesen Gedanken auf etwas Neutrales.
Ein regelmäßiges Durchführen dieser Übung kann außerdem insgesamt dein Wohlbefinden oder dein Level an Stressresistenz steigern, weil du mehr in Einklang mit dir und der Welt lebst und somit entspannter bist (bzw. Entspannung schneller abrufen kannst, gerade in akuten stressigen Momenten).
So funktioniert die Übung:
Versuche, gemütlich irgendwo zu sitzen oder zu liegen, damit dein körperliches Empfinden nicht gestört ist. Lasse die Augen zu Beginn offen und atme tief durch.
Dann zählst du zunächst 5 Dinge auf, die du gerade sehen kannst. Das kann alles Mögliche sein! Danach kannst du für die nächsten Schritte gerne die Augen schließen, wenn du möchtest – musst du aber nicht.
Als Nächstes zählst du 4 Dinge auf, die du spüren oder anfassen kannst. Wenn du keine Ideen hast, werde gerne kreativ! Nicht nur Dinge, die du mit den Händen berühren kannst, sondern eben auch Dinge wie der Boden unter deinen Füßen oder das Material deiner Kleidung an deiner Haut können dazugezählt werden.
Dann kommen 3 Dinge, die du hören kannst – ob in deiner Wohnung, vor dem Fenster oder im Büro, z. B. das Tippen deiner Kollegen oder Schritte im Flur.
Danach zählst du 2 Dinge auf, die du riechen kannst. Dieser Schritt könnte ein wenig schwierig sein, werde deswegen gerne kreativ! Du kannst auch aufstehen und z. B an deiner Seife oder dem Kaffeepulver in der Küche riechen gehen.
Ganz zum Schluss nimmst du noch 1 Ding wahr, das du gerade schmecken kannst. Selbst wenn du gerade nichts gegessen oder getrunken hast – irgendeinen Geschmack hat man immer im Mund!
Zum Schluss atmest du noch einmal tief durch – und das war’s auch schon!
Schnelle Übersicht:
5x Sehen
4x Spüren
3x Hören
2x Riechen
1x Schmecken
Diese Übung kannst du immer dann anwenden, wenn sie dir gerade passt oder wenn du merkst, dass deine Gedanken von der Realität abschweifen. Das geht auch z. B. unterwegs; du musst nicht zwingend zuhause still sitzen.
Du trainierst damit deine Sinne, sich auf das Hier und Jetzt zu fokussieren und es fällt dir mit der Zeit immer leichter.
Tipps:
Gerade zu Beginn kann es hilfreich sein, das, was du wahrnimmst, laut auszusprechen.
Wenn du merkst, dass du oft dieselben Dinge benennst, ist das auch nicht schlimm, solange du sie nicht nur abgestumpft auflistest, ohne sie dabei wirklich wahrzunehmen.
Es geht bei dieser Übung auch gar nicht darum, irgendetwas zu bewerten oder zu interpretieren. Es geht lediglich ums Wahrnehmen und Beobachten – mehr muss gar nicht sein!
Hoffentlich bringt dir diese Übung mehr Entspannung und Achtsamkeit in den Alltag – das hast du verdient!